Nachfolger kommt im April

Nach beinahe 27 Jahren: "Mr. DRK Hünfeld" Hans-Herbert Knittel verabschiedet

Hans-Herbert Knittel
Fotos: Marius Auth

28.02.2020 / HÜNFELD - Seit dem 1. Juli 1993 hat Hans-Herbert Knittel als Geschäftsführer des DRK Hünfeld die Geschicke des Kreisverbands gelenkt. Am Freitag wurde er im DRK-Generationentreff von Weggefährten und Mitarbeitern verabschiedet, nach beinahe 27 Jahren im Amt. Der Nachfolger tritt am 1. April sein Amt an.


Knittel, dem in der Feierstunde von allen Seiten Professionalität und Netzwerkerqualitäten bescheinigt wurden, erläuterte, wie er vom DRK-Fieber gepackt wurde: Bei einem seiner ersten Einsätze seien 30.000 Portionen Eintopf an drei Tagen verteilt worden, die logistische Leistung habe den gebürtigen Mainzer beeindruckt und geprägt. In die heimelige Haunestadt brachten Knittel, der bereits 1986 zum DRK-Landesverband Hessen gestoßen war, unter anderem die Überzeugungskünste seines Amtsvorgängers Alfred Kehres. Der zweitkleinste hessische DRK-Kreisverband ist in seiner Arbeit untrennbar mit der Stadt verbunden, was sowohl Altbürgermeister und DRK-Kreisverbandspräsident Dr. Eberhard Fennel als auch Bürgermeister Stefan Schwenk betonten. Daneben prägt die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und THW die Arbeit des DRK-Kreisgeschäftsführers, der zudem über Hilfs­or­ga­ni­sation, Wohlfahrtsverband und Jugendverband zu wachen hat - "ein riesiger Gemischtwarenladen", wie Fennel betonte.

Das Schaffen des 63-Jährigen wurde in der Feierstunde nicht zuletzt bautechnisch verortet. Teils konnte Bewährtes fortgeführt werden: Der DRK-Generationentreff in der Mackenzeller Straße, in dem die Feierstunde stattfand, besteht seit 1971 als DRK-Haus, wurde aber 2012 als innovativer Generationentreff wiedereröffnet, inzwischen befinden sich Kinderhaus und Tagespflege gegenüber, damit die Generationen wortwörtlich zusammentreffen können. Das Hünfelder DRK-Katastrophenschutzzentrum in der Karl-Medler-Straße wurde 1999 eröffnet, 2004 wurde der Ökumenische Hospizverein gegründet, 2006 die Hünfelder Tafel, 2015 die Flüchtlingsunterkunft An der Grotte eingeweiht. "Solche Herausforderungen wurden dadurch erleichtert, dass die Bevölkerung dem Projekt mit Offenheit und Toleranz gegenübersteht. Wir brauchen an der Flüchtlingsunterkunft weder Zäune noch Sicherheitsdienst", so Fennel. Heutige Herausforderungen für den noch unbekannten Nachfolger Knittels, der am 1. April 2020 sein Amt antreten soll, seien eher im Personalbereich zu finden: "Das Fundament jeglichen DRK-Kreisverbands ist die ehrenamtliche Arbeit. Da genügend Leute zu finden, ist heute schwerer geworden, außerdem sind die Anforderungen deutlich gewachsen, auch im Jugendrotkreuz." Zur Verabschiedung erinnerte DRK-Landesverbandspräsident Norbert Södler Knittel scherzhaft daran, dass die Befreiung vom Hauptamt Zeit fürs Ehrenamt mit sich bringe. Christoph Schwab, Geschäftsführer des Kreisverbands Fulda, überreichte seinem langjährigen Kollegen dagegen ein Golfset, vom Bürgermeister gab es das obligatorische Aha-Set. (mau) +++

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