31-Jähriger aus Lombardei zurückgereist

Gesundheitsminister Klose: Vorbildhaftes Verhalten von Patient und Behörden

Pressekonferenz zum ersten Coronavirus-Patienten in Hessen: (v.l.) Gisela Ballmann, Leiterin des Gesundheitsamtes Lahn-Dill-Kreis, Landrat Wolfgang Schuster (SPD) und der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne) beantworten Fragen von Journalisten.
Foto: Malte Glotz/picture alliance/dpa

28.02.2020 / WETZLAR - Die Nachricht des ersten bestätigten Falles mit dem Coronavirus in Hessen verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Eine Person aus dem Lahn-Dill-Kreis hat sich mit dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 infiziert. Am Freitagvormittag um 10:00 Uhr klärten unter anderem Sozialminister Kai Klose (Bündis 90/Die Grünen) und der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Wolfgang Schuster (SPD), in einer Pressekonferenz in Wetzlar den Stand der Dinge auf. 



Der Betroffene ist 31 Jahre alt und kommt aus Wetzlar. Er ist am Sonntag aus der Lombardei in Norditalien von einer Dienstreise zurückgekehrt. Sozialminister Klose erklärt zu Beginn seines Statements, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei, bis der erste Fall in Hessen gemeldet werden würde. Schnellstmöglich habe man die Öffentlichkeit darüber informiert. Er lobt die beispielhafte Reaktion im Lahn-Dill-Kreis. Zwei Botschaften richtet er noch an die Bevölkerung: "Wir sollten den Patienten solidarisch gegenübertreten. Es ist verständlich, dass viele Menschen besorgt sind, aber es gibt keinen Grund zur Panik." Er verweist zudem auf die Hotline hin, die der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wurde. Diese ist auf der Website des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration aufgelistet.

Landrat Schuster gibt an, dass alle nötigen Vorbereitungen bereits im Vorfeld getroffen wurden. Es existiere ein Pandemieplan. "Wir haben uns darauf eingestellt und konnten ohne Hektik und Panik handeln. Somit war es uns möglich, wirksam und zeitnah zu helfen", heißt es von ihm in der Pressekonferenz. Der Erkrankte habe alles richtig gemacht. Aufgrund der Hinweise aus den Medien, meldete sich der 31-Jährige nach den ersten Anzeichen der Krankheit beim Gesundheitsamt. Er wurde daraufhin getestet, die Ergebnisse wurden im Uniklinikum Marburg ausgewertet. Am Donnerstag sei schließlich das Ergebnis festgestellt worden: positiv. "Der Patient ist nicht schwerst erkrankt, sondern in einem stabilen Zustand. Die Person befindet sich auf der Isolierstation", so Schuster. Nun müssen die Kontaktpersonen ermittelt werden, um eine Verbreitung zu unterbinden. Insgesamt seien alle Gesundheitsämter in engem Kontakt mit dem Ministerium. (Maria Franco) +++

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