Nach der Reise in den Süden

Das Herbsteiner Storchenpaar ist wieder da


Fotos: Dieter Graulich

21.02.2020 / HERBSTEIN - Tolle Nachrichten aus der Stadt Herbstein im Vogelsbergkreis: seit Montag sind die beiden Störche wieder da, die bereits im vergangenen Jahr in der 4.700-Einwohner-Kommune ihr Zuhause gefunden hatten. Nun sind die zwei eifrig dabei, ihr "Heim" für die nächsten Monate einzurichten. 



Dass es wieder die beiden Störche des Vorjahres sind, ist daran zu erkennen, dass Männchen "Adebar" beringt ist. In diesem Jahr kamen Wochenanfang fast gleichzeitig beide Störche zurück. Radfahrer und Spaziergänger werden deshalb gebeten, die öffentlichen Wege nicht zu verlassen, um die Störche nicht zu beunruhigen. Hunde sind in dem Gebiet auf jeden Fall an der Leine zu führen.



Herbsteiner "Storchenchronik" 

Die Herbsteiner "Storchenchronik" geht inzwischen bis auf den September 2011 zurück. Zu diesem Zeitpunkt machte ein junges Storchenpaar Rast in der Gemarkung Herbstein. Daraufhin entschloss sich die Vogel- und Naturschutzgruppe, im folgenden Jahr eine Storchenplattform aufzustellen - in 2012 leider erfolglos. 2013 wurde das Aufstellen dieser Plattform zunächst belohnt: Über mehrere Wochen benutzte ein Storch die Plattform als Wohnung. Doch leider war seine Suche nach einer geeigneten Partnerin erfolglos und er zog weiter.

Im April des 2014 waren es dann gleich fünf Weißstörche, die an der Plattform Rast machten. Lautes Klappern war schon von Weitem zu hören und auch typisches Balzgehabe auf dem Horst zu sehen. Nachdem sich ein Paar gebildet hatte, verschwanden die anderen Störche wieder. Im Juni dann der erhoffte Nachwuchs: zwei Wochen vor ihren Eltern machten sich im Herbst 2014 die Jungstörche auf den Weg in den sonnigen und warmen Süden. In 2015 brütete erneut ein Weißstorchpaar und zog zwei Nachkömmlinge auf. Diesmal ging es gemeinsam auf die Reise in den sonnigen Süden.

Im Jahre 2016 war der Horst wieder besetzt, das Brutgeschäft auch begonnen, aber der ersehnte Nachwuchs blieb aus. Experten nennen das kalte und regnerische Frühjahr als Ursache. In den nächsten beiden Jahren klappte es wieder mit dem Nachwuchs und jeweils zwei Jungstörche zogen im Herbst etwa 14 Tage vor ihren Eltern gen Süden. Im Vorjahr, 2019, war sogar dreifacher Nachwuchs angesagt und gemeinsam ging es im Herbst dann auf die Reise gen Süden. (Dieter Graulich) +++

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