1.600 Gäste in der Esperantohalle
Klima-Debatte in aller Munde: Meteorologe Sven Plöger beim Sparkassen-Forum
Fotos: Martin Engel
18.02.2020 / FULDA -
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Fulda, Uwe Marohn, begrüßte vorab das Publikum. "Ich bin begeistert über die große Anzahl der Interessenten." Bereits im letzten Jahr habe man die Veranstaltung in die Räumlichkeiten verlegt, da die Resonanz immer weiter steige. Von 1.200 Personen sei die Zahl nun auf erfreuliche 1.600 gestiegen. In Hinblick auf die Sparkasse stellte Marohn heraus, dass das Unternehmen weiterhin in Zukunft ein "kompetenter und verlässlicher Partner" für die Kunden sein werde. Neuen Anforderungen würde die Sparkasse mit bestmöglichen Lösungen entgegengewirken.
"Der Klimawandel ist haptisch geworden"
Der Gastredner führte die Zuhörer durch eine kleine Zeitreise in Bezug auf auffällige Wettervorkommnisse. Seine Ausführungen veranschaulichte er durch zahlreiche Bildbeispiele. "Das Thema des Klimawandels hat unglaublich an Relevanz gewonnen, nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Gesellschaft und in der Politik", führt er zu Beginn an. "Warum gerade jetzt der Diskurs um das Wetter?" Plöger sieht den Grund darin: "Der Klimawandel ist haptisch geworden." Wir würden die Veränderungen nun deutlich spüren.
Grundsätzliche Fragen zu klimatischen Veränderungen sind nicht neu und wurden schon vor etlichen Jahren gestellt, wie 1992 auf dem Weltklimagipfel in Rio. Zudem seien 1990 viele Artikel rund um das Thema erschienen. Fragen wie: "Wie sieht es in 30 Jahren aus? Gibt es mehr Dürre, Starkregen oder Stürme zu vermerken?" machten die Runde. Bis heute haben sich die CO2-Ausstoßungen um 67 Prozent erhöht, so der Experte. Die Klimaforschung habe demnach Recht gehabt: Wir spüren die Auswirkungen.
Von absurden Discounterpreisen bis hin zu Billigflügen
Ein weitere Baustelle: "Wir verbrauchen zu viele Ressourcen. Wir sind nicht nachhaltig." In Mitteleuropa würden die Menschen noch nicht so viel von den Auswirkungen spüren, in anderen Ländern allerdings schon. Absurde Discounterpreise, Billigflüge, Kreuzfahrten und die nicht enden wollende Plastikmüllproduktion stehen dabei in Kritik. "Es gilt hier im kollektiv die Macht des Verstandes einzusetzen und solche Dinge nicht zu unterstützen."
"Dieser Planet braucht uns nicht, wir aber ihn"
Bei 7,7 Milliarden Menschen auf dem Planeten gelte es Rücksicht zu nehmen. "Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass wir respektvoll mit der Umwelt umgehen müssen." Ein Blick auf die heutige Zeit macht deutlich, dass immer noch 80 Prozent der Energie fossil erzeugt wird. Da gelte es noch deutlich auszubessern. "Es kommt auf jeden Einzelnen darauf an. Jeder kann einen Beitrag für unsere Zukunft leisten", so der Wissenschaftler. (Maria Franco) +++