Sportart-Wechsel bei Sebastian Arany
Raus aus dem Wasser, rein in die Football-Kleidung
Fotos: Hans-Hubertus Braune
15.02.2020 / FULDA -
In seinem Heimatland Ungarn entdeckte er Wasserball für sich, in Deutschland bei den Wasserfreunden Fulda stand er lange Zeit im Tor. In dieser Saison vermisst man seinen Namen auf den Spielberichtsbögen des Wasserball-Zweitligisten, denn er tauschte Badekappe und -hose gegen Footballhelm und -kleidung. Sebastian Arany ist einer der Neuen bei den Oberliga-Footballern der Fulda Saints.
"Ja", beantwortet Sebastian Arany die Frage, ob er mit dem Wasserball endgültig aufgehört hat. Es war eine Entwicklung, die sich abgezeichnet hatte, wie er im Gespräch mit ON|Sport erklärt: "In Ungarn gab es keine Möglichkeit für mich, Football zu spielen. Ich habe 15 Jahre lang Wasserball gespielt, aber meine Motivation wurde immer weniger. Am Ende der letzten Saison habe ich gesagt, dass ich etwas anderes machen möchte." Im schlechten geht er mit den Wasserfreunden aber nicht auseinander, "ich bin ihnen sehr dankbar. Sie haben mir geholfen und dank ihnen bin ich jetzt hier."
Für Arany platzte ein Traum
Da auch die äußerst durchwachsene letzte Saison der Wasserfreunde nicht dazu beitrug, seine Stimmung zu heben, zog Arany einen Schlussstrich. Seit Juli ist er nun bei den Fulda Saints im Training, über Instagram fand er Fuldas Footballer und nahm mit Headcoach Danijel Katusic Kontakt auf. "Er hat mich dann zum Probetraining eingeladen", sagt der Ungar stolz. Schulterprobleme sorgten zwar dafür, dass Arany nicht mehr im Kader stand, doch zur kommenden Saison in der Oberliga möchte er angreifen.
Selbstbewusst ins erste Football-Jahr
"Football ist ein guter Sport, aber ein bisschen schwer. Als Torwart hatte ich im Wasserball keine Taktik, aber jetzt ist alles neu. Ich muss mich sehr konzentrieren und möchte nichts falsch machen. Wegen dem Wasserball kann ich gut Bälle fangen, früher habe ich auch Sprints gemacht und Handball gespielt. Das hilft mir", sagt Arany. Auch nach vielen Jahren Wasserball sei er vor Spielen noch nervös gewesen, den Druck zur Höchstleistung macht er sich selbst. Das war im Wasserbecken so und werde auf dem Football-Feld weitergehen, wie Arany sagt.
Doch er freut sich sehr auf seine erste Saison mit den Fulda Saints. Das ganze Spektakel rund um den Aufstieg im Sommer letzten Jahres habe ihn sehr beeindruckt. "Es kommen nicht nur Familie und Freunde, sondern auch Fans, die den Verein sehen wollen. Das ist super geil. Da haben mir am Anfang die Worte gefehlt, das gefällt mir sehr gut", so Arany freudestrahlend. Die Motivation, die Sebastian Arany beim Wasserball aufgrund seines geplatzten Traums verlor, ist durch den Football wieder neu entfacht worden. (Tino Weingarten) +++