12.000 Euro muss der Angeklagte bezahlen
Kinderporno-Gif und illegale Munition werden Polizisten zum Verhängnis
Fotos: Yannik Overberg
14.02.2020 / FULDA - Zwei schwerwiegende Straftaten werden einem Polizeibeamte zur Last gelegt: Verbreitung kinderpornografier Schriften und unerlaubter Waffenbesitz. So lautete die Anklageschrift, die am Mittwochmorgen im Fuldaer Amtsgericht verhandelt wurde. Der 41-jährige Mann aus Eichenzell wurde deshalb von der Strafkammer zu einer Geldstrafe verurteilt.
Doch was wurde dem Angeklagten genau vorgeworfen? Der Polizeibeamte soll am 19. Dezember 2019 ein sogenanntes "Gif" mit bizarrem kinderpornografischem Inhalt in eine Whats-App-Gruppe geschickt haben. Als der Angeklagte sich zu diesem Tatvorwurf äußerte, erklärte der dreifache Familienvater: "Ich habe dieses Video aus einem Spaß heraus in diese Gruppe geschickt. Für mich hat dieses Video keinen pornografischen Hintergrund. Es war als Spaß für einen der Gruppenmitglieder gemeint." In der Gruppe sind neben dem Angeklagten drei weitere Polizeibeamte Mitglieder. Ursprünglich habe die Gruppe seit der gemeinsamen Studienzeit bestanden, erklärte der 41-Jährige.
"Natürlich brauchen wir nicht über den Geschmack des kinderpornografischen Inhaltes reden, allerdings gebe ich meinem Mandaten recht, dass nicht explizit eine sexuelle Handlung zur Stimulation zu erkennen ist. Im anderen Sachverhalt ist für mich kein Vorsatz zu erkennen und deshalb fordere ich wegen Fahrlässigkeit einen Tagessatz von unter 40 Tagen", erklärte Verteidiger Gerald Burkhard. Nachdem Richter Marg die Sitzung für rund 20 Minuten unterbrochen hatte, verlas er das Urteil: "Ich verurteile den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen á 80 Euro, zudem muss der Angeklagte die Gerichtskosten tragen." Damit ist es aber für den Angeklagten noch nicht vorbei: ihn erwartet vermutlich noch ein Disziplinarverfahren seines Arbeitsgebers. (kku)+++