26. Auflage in der Stadtkirche

Traditionelle Kirchschicht sorgt erneut für Gänsehautmomente

Die Kali-Kumpel gestalteten zusammen mit den Geistlichen die Kirchschicht
Fotos:Gerhard Manns

10.02.2020 / HERINGEN (W.) - Für jeden Bergmann in Osthessen ist dieser Termin zur festen Tradition geworden: die Heringer Kirchschicht am Sonntagvormittag fand nun schon zum 26. Mal statt. In der vollbesetzten Stadtkirche sorgte vor allem die Bergmannskapelle für Gänsehautmomente. Neben dem Heringer Pfarrer Thorsten Waap kam auch der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez zum morgendlichen Gottesdienst.



Zunächst erklärte Dr. Thorsten Waap, wie wichtig die jährliche Veranstaltung für alle Beteiligten sei: "Es ist schön, dass nun bereits zum 26. Mal die Kirchenschicht hier in Heringen stattfindet. Für alle anwesenden Bergleute ist diese Veranstaltung nun eine feste Tradition geworden." Nachdem die Bergmannskapelle ihr musikalisches Können mehrfach unter Beweis stellte, gab es ein szenisches Anspiel.

Das Anspiel thematisierte den Umweltschutz und die dazugehörigen vielfältigen Aspekte: "Hier im Werk wurden Millionen für den Umweltschutz investiert, dennoch Bergbau ohne Umweltbelastung funktioniert nicht", war einer der wichtigsten Aspekte des Schauspiels.

Im Anschluss kam es zu einer Premiere: neben dem evangelischen Pfarrer Dr. Thorsten Waap und dem katholischen Amtsbruder Andreas Bieber predigte erstmals der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez in der Heringer Stadtkirche. In seiner Predigt bezog sich Diez auch auf das szenische Anspiel: "Die Darbietung war sehr gut gelungen und zeigt das Ökologie und Ökonomie im Einklang sein müssen." Zudem befand er, man müsse mehr Gottvertrauen haben, um damit die Sorgen und Ängste nicht so nah an sich heranzulassen.

Zum Ende des Gottesdienstes kam es dann auch zu den Höhepunkten des Tages. Zunächst wurde der Wintershaller Bergmarsch gespielt und nachdem der Schichtspruch zur Ausfahrt und das traditionelle Signal zur Ausfahrt ertönte, kam der Moment, auf den viele Besucher warteten. Das traditionelle Steigerlied, welches für jeden Bergmann etwas Besonderes ist, beschloss den kurzweiligen Gottesdienst. Anschließend starteten die Bergleute von der Kirche in Richtung Bürgerhaus, um das traditionelle Tzscherperfrühstück zu verzehren. (Kevin Kunze)+++

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