Insider: „Management-Fehler“
Bitter! Reifen Krieg meldet Insolvenz an - 200 Mitarbeiter ohne Lohn
Fotos: Christian P. Stadtfeld
08.02.2020 / NEUHOF -
Das Unternehmen Reifen Krieg mit Standort in Neuhof (südlicher Landkreis Fulda) ist einer der Hauptakteure im deutschen Reifengroßhandelsmarkt. Seit der Übernahme durch European FinTyre Distribution Limited (EfTD) im Juni 2018 (OSTHESSEN|NEWS berichtete) hörte man nicht mehr viel von Reifen Krieg. Jetzt der Schock: das heimische Unternehmen ist zahlungsunfähig.
Mit Hauptsitz in Neuhof-Dorfborn - einem strategischen Knotenpunkt in Mitteldeutschland, direkt an der A66 - erzielte das Unternehmen 2017 einen Umsatz von rund 330 Millionen Euro. Nun ist die Webseite von reifen-krieg.de offline - über das, was derzeit hinter verschlossenen Türen verhandelt wird, kann man nur spekulieren.
Das italienische Online-Informationsmagazin für Reifen- und Radbranche PneusNews.it berichtet aktuell: "Der Insolvenzantrag wurde gestern Abend bei der Reifen Krieg GmbH, einem von Claudio Passerini geführten Unternehmen der Fintyre Group, eingereicht." Das Insolvenzverfahren sei am Frankfurter Gericht eröffnet worden. Nun reichen die Mutmaßungen von der Insolvenz bis zum Einstieg eines neuen Investors. Das Fachmagazin Reifenpresse.de berichtet seit mehreren Wochen über mögliche Probleme der Fintyre Group.
Die Onlineshops der Fintyre Group in Deutschland, darunter auch reifen-krieg.de sind schon offline. Man nimmt Bezug auf „Technische Pannen“ und verspricht, den Fehler schnellstmöglich zu beheben.
Laut einem Informanten habe die Fintyre-Group für Januar keine Gehälter an die rund 200 Mitarbeiter in Neuhof ausbezahlt. Hintergrund sei ein anderes Unternehmen der Gruppe (Tyre 1), das in Schieflage ist und durch die gut laufenden Betrieb wie Reifen Krieg ausgeglichen werden muss. Verantwortlich für die schlechte Situation sollen massive Management-Fehler sein.
"Derzeit haben wir die positive Hoffnung sehr schnell aus diesem Verfahren wieder in alter Stärke herauszukommen", erklärt Christian Schild. O|N bleibt weiterhin an dem Thema dran. Es wird nachberichtet. (Nina Bastian) +++