Nach Wilke-Wurst Skandal

Online-Auktion im Ekel-Betrieb: Werbeaufsteller oder Rauchwagen gefällig?

Etwa 20 Rauchwagen für circa 600 Euro. Einst hingen hier die Schimmel-Würste. Wer kann da widerstehen?
Fotos: IVG

06.02.2020 / TWISTETAL - Der Ekel-Skandal bei Wilke-Wurst im nordhessischen Twistetal (Kreis Waldeck-Frankenberg) sorgte im letzten Jahr wochenlang für Negativschlagzeilen und verunsicherte viele Verbraucher. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Nachgewiesen wurden gefährliche Listerien-Bakterien in den weltweit vertriebenen Fleisch- und Wurstwaren. Laut Angaben des Robert-Koch-Institutes können drei Todesfälle damit in Verbindung gebracht werden. Bei einer Online-Auktion besteht jetzt die reizvolle Möglichkeit, Teile der Innen-Ausstattung der Wurstfabrik zu "ergattern". 



Für das Firmengebäude in Nordhessen wurde bislang vergeblich ein Käufer gesucht. Über 30.000 Quadratmeter Fläche umfasst die Lager- und Produktionsfläche sowie dazugehörige Wohn- und Geschäftshäuser. Jetzt wird das Inventar, bestehend aus über 1.000 Maschinen, Fahrzeugen und verschiedenen Einzelteilen aller Bereiche versteigert.

Online können Interessenten bis Anfang März 36 Seiten mit den facettenreichen Angeboten durchstöbern. Von einem Euro aufwärts wird preislich eine große Palette abgedeckt. Von Verarbeitungs-Maschinen, Schreibtischen, Erste-Hilfe-Kasten, Küchenzeilen, Magnettafeln, Kaffeemaschinen und Werbeaufstellern wird einfach alles zur Auktion freigegeben. Auch die Rauchwagen, wo einst die verschimmelten Würste hingen, können erworben werden. 20 Stück für einen Schnäppchenpreis von 600 Euro. Wer kann da widerstehen?

Im Auftrag des Insolvenzverwalters nimmt die Industrie-Verwertungs-GmbH (IVG) die Auktion in Angriff. Ob die durch großformatige Ekelfotos allseits bekannte Insolvenzmasse genügend Abnehmer findet, bleibt fraglich. (Maria Franco) +++




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