„Wollte dem Leben etwas zurückgeben“
Ex-Kiosk-Betreiber Helmut Schneider spendet zum 215. Mal Blut
Fotos: Hans-Hubertus Braune
04.02.2020 / FULDA -
Die Augen von Helmut Schneider funkeln wie die eines Lausbuben, als er den großen Blumenstrauß in die Kamera hält. Hier – im Pfarrzentrum des Fuldaer Stadtteils Horas – fühlt er sich zwischen „seinen“ DRK-Schwestern und all den Liegen, die dort am Montagmittag für eine Blutspende aufgebaut sind, sichtlich wohl. Denn Helmut Schneider lässt sich an diesem Tag zum sage und schreibe 215. Mal Blut abnehmen.
Der 73-Jährige führte noch bis vor wenige Wochen den Kiosk in der Königstraße und ist in Fulda bekannt wie ein bunter Hund, hat doch fast jeder schon mal etwas bei ihm eingekauft. „Zum ersten Mal Blut gespendet habe ich mit 19 Jahren, als ich zur Bundeswehr bin“, erklärt Schneider im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. „Das war viermal im Jahr bis zu meiner Verabschiedung 1969. Danach habe ich erstmal wieder damit aufgehört.“
Seine ehemaligen Kunden dürfen sich übrigens freuen, denn Helmut Schneider bleibt dem Kiosk in der Königstraße zumindest mittelfristig erhalten. „Ich habe dort 42 Jahre lang 80 Stunden die Woche hinter der Ladentheke gestanden. Das war eben ein richtiger Tante-Emma-Laden, und einige Kundinnen haben sogar geweint, als sie hörten, dass ich aufhöre. All diese Erfahrungen gebe ich jetzt an meine Nachfolgerin weiter. Ehrenamtlich versteht sich.“ (Matthias Witzel) +++