11. Live-Programm "Luschtobjekt"

Headbanger mit schwarzer Mähne begeistert 3.000 Fans in Esperantohalle

Bülent Ceylan präsentierte sein neues Programm "Luschtobjekt" und brachte das Publikum zum Lachen.
Fotos: Christian Schmitt

02.02.2020 / FULDA - Der Comedian Bülent Ceylan rockte am Samstagabend die ausverkaufte Esperantohalle. Mit seinem elften Tourprogramm "Luschtobjekt" bewies er einmal mehr, dass er es auch nach 22 Jahren auf der Bühne immer noch drauf hat. Das fast dreistündige Programm verging wie im Flug und endete mit musikalischen Darbietungen des Künstlers sowie Standing-Ovations der Fans in einem Meer von Handylichtern.


Der Headbanger mit schwarzer Mähne zog die Zuschauer gleich von Beginn an in seinen Bann: Mit Lederjacke und oberkörperfrei betrat er die Bühne und leitete so auf das Thema des Lustobjektes über. Heutzutage könne alles als "Lustobjekt" gesehen werden: Frauenfüße, Schuhe, Smartphones. Grund genug sich über die bizarrsten Dinge lustig zu machen und die witzigsten Fakten mit dem Publikum zu teilen – und das mit Erfolg. Lust werde in jedem Land anders umgesetzt, wie er mit zahlreichen Imitationen zum Liebesspiel unterschiedlicher Kulturen darstellte.

Der 44-Jährige aus Mannheim schlüpfte im Laufe des Abends in verschiedene Rollen: Der Langzeit-Single Harald begab sich auf die Suche nach seiner großen Liebe mithilfe einer Zeitungsannonce, scheiterte aber. Hassan, der Vollblut-Türke, berichtete von seiner Freundin und wie es zu der Schwangerschaft kam. Er ist nun Vater von Zwillingen. Bei der Geburt war er live dabei: "Es war eine Wassergeburt. Es ging vom kleinen Becken ins große Becken." Im Anschluss daran wurde das "Kabel" durchgeschnitten. Das Baby sei bestimmt über WLAN verbunden gewesen, so Hassans Sicht der Dinge.

Persönliche Geschichten aus der Vergangenheit durften natürlich auch nicht fehlen. Aufklärung und Pubertät griff er als Sujets auf. Seine Pubertät als Türke sei nicht gerade einfach gewesen. Er beschreibt es als "brutal". Einerseits wegen den Veränderungen am Körper, wie der Behaarung, andererseits wegen dem Umgang mit der Thematik seitens seiner Eltern.

In der zweiten Hälfte der Show legte er noch eine Schippe drauf. Nach einer Laola-Welle durch die ganze Halle, sogar ein Durchgang in Zeitlupe, zeigte der Künstler seine musikalische Seite mit den rockigen Versionen von "Sweet Dreams are made of this" und "Atemlos". Feuereffekte gaben dem Ganzen eine gewisse Dramatik. Mit wohlverdientem Applaus und mehreren Zugaben beendete der Mannheimer den facettenreichen Abend.

Wer noch mehr zu seinen weiteren Rollen wie der etepetete Dame Anneliese, Monfred oder Thor erfahren möchte, kann sich auf einen Zusatztermin freuen: Am 24.01.2021 besucht Bülent Ceylan erneut die Fuldaer Esperantohalle. Sehen Sie hier eine Bilderserie unseres O|N-Fotografen Christian Schmitt. (Maria Franco) +++

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