Hamsterkäufe in Apotheken

Angst vor Coronavirus: Was bringen Mundschutzmasken?

Schützen Mundschutzmasken vor dem gefährlichen Coronavirus?
Foto: picture alliance/Vaclav Salek/CTK/dpa

31.01.2020 / LAUTERBACH - Das Coronavirus breitet sich weiter aus - in Deutschland sollen sich bereits vier Menschen damit infiziert haben. In China sind schon 170 Menschen an der Lungenkrankheit gestorben, über 81.000 Menschen stehen dort derzeit wegen des Verdachts auf den Erreger unter Beobachtung. Deutschland möchte eine rasante Ausbreitung verhindern, Menschen sorgen vor: mit Desinfektionsmittel und auch mit Atemschutzmasken.



Das Coronavirus ist in Deutschland angekommen, Atemschutzmasken sind begehrter denn je. In vielen hessischen Apotheken sind die Masken ausverkauft - und auch bei der Firma Engelbert Strauss aus Biebergemünd ist der Mundschutz derzeit hoch im Kurs: "Der Absatz des Produktes "Mundschutz" ist in jüngster Vergangenheit merklich gestiegen", bestätigt uns die Presseabteilung auf Nachfrage. Doch schützen die Masken überhaupt vor der Krankheit?

Schützt eine Maske gegen den Coronavirus?



"Die Masken bringen etwas, wenn man selbst erkrankt ist oder Kontakt mit Erkrankten hat", klärt Chefarzt des Eichhof Krankenhauses in Lauterbach, Tobias Plücker, auf. "Die Masken im Alltag zu tragen, bringt nichts, da die Wahrscheinlichkeit, einem Infizierten zu begegnen, sehr gering ist." Plücker rät, dass vor allem die Erkrankten die Masken tragen sollen, um beispielsweise beim Husten die Tröpfchen nicht zu übertragen. Wichtig sei aber, dass es sogenannte FFP2-Masken sind, "normale Mund- und Nasenschutzmasken bringen da nichts". 

Eichhof Krankenhaus ist vorbereitet



Auch das Eichhof Krankenhaus bekommt die Hamsterkäufe, die derzeit in ganz Deutschland herrschen, zu spüren. "Im Moment bekommen wir eine routinemäßige Versorgung an Desinfektionsmittel nicht hin." Dennoch kein Grund zur Sorge denn es seien noch genügend Vorräte da. Für den Fall der Fälle ist auch das Eichhof Krankenhaus gut vorbereitet, da die Basismaßnahmen beim Coronavirus die gleichen seien, wie bei einer Influenza-Erkrankung, wie sie in Deutschland häufig vorkommt. "Deshalb sind unsere Leute geschult und können damit umgehen." Dennoch hat das Lauterbacher Krankenhaus die Maßnahmen in Hinsicht auf den Virus ergänzt: "Bei Symptomen fragen wir natürlich nach, ob sich der Patient in China aufgehalten hat oder mit Chinesen in Kontakt war." Proben durch Schnelltests können dann für ein rasches Ergebnis nach Marburg ins Labor geschickt werden. "Aber wir sind momentan entspannt, die Wahrscheinlichkeit ist ja doch sehr gering."

AOK Hessen rät zur Besonnenheit



In der Zwischenzeit rät die AOK Hessen zur Besonnenheit: "Bislang gibt es nur wenige Fälle außerhalb Chinas und Deutschland ist in Sachen Infektionsschutz gut aufgestellt", sagt Dr. Angela Smith, Leiterin des medizinischen Kompetenzcenters. Insbesondere an Flughäfen als potenziellem Einfallstor für das Virus sei man äußerst erfahren im Umgang mit Virusinfektionen. Hinzu komme, dass das Coronavirus möglicherweise deutlich weniger aggressiv sei als das SARS-Virus. Sie betont, dass die Symptome der Erkrankung eher unspezifisch sind: "Fieber, trockener Husten, Abgeschlagenheit und Atemnot. Weil das Virus die unteren Atemwege infiziert, haben Betroffene keinen Schnupfen." Sie empfiehlt Personen, die aufgrund eigener Fernreisen oder des Umgangs mit Reisenden den begründeten Verdacht haben, sich infiziert zu haben, schnellstmöglich einen Arzt zu konsultieren und bis dahin möglichst wenig Kontakt mit Menschen zu suchen. (Luisa Diegel) +++

Der Chefarzt der Inneren Medizin/ Kardiologie: Tobias Plücker.
Foto: Eichhof Krankenhaus Lauterbach

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