Einst 4.500 Mitarbeiter

Mehler stellt Produktion ein: 80 Arbeitsplätze sind betroffen

Das 17 Hektar große Areal beheimate einst 4.500 Mitarbeiter
Archivfoto: O|N-Studio

24.01.2020 / FULDA - Die Produktion wird eingestellt: Das Traditionsunternehmen Mehler will 80 Arbeitnehmer in Fulda entlassen, die 45 Mehler-Büroangestellten und die Verwaltung der KAP bleiben allerdings in der Domstadt. Am Donnerstagabend beschloss die KAP Beteiligungs-AG, aufgrund von enormen Verlusten, die Produktion in Fulda einzustellen. Dies verkündeten Vorstand und Aufsichtsrat gegenüber der Fuldaer Zeitung. Die Mehler Vario System GmbH ist von der Schließung nicht betroffen, da sie seit 2014 unabhängig von der KAP AG sind.



Update 12 Uhr: "Vorstand und Aufsichtsrat der KAP AG haben heute einen umfassenden Umbau des Segments engineered products beschlossen. Ziel der Umbaumaßnahmen ist die nachhaltige Verbesserung der Rentabilität in diesem Segment. Um dies zu erreichen, sollen operative Aktivitäten mit einem negativen Deckungsbeitrag aufgegeben werden. Die KAP AG plant daher die vollständige Schließung des Standorts Fulda, dessen Schwerpunkt die Produktion von Cordgewebe ist, sowie eines Standorts in Tschechien, an dem insbesondere Softcords und Rohzwirne produziert werden. Ferner soll ein weiterer Standort in Tschechien, der sich mit der Konfektion von Zelten und technischen Geweben beschäftigt, veräußert werden. Auf die vorstehenden Aktivitäten entfielen im Geschäftsjahr 2019 Umsatzerlöse von insgesamt rund 40 Millionen Euro", erklärte die KAP-AG in einer Pressemitteilung.

Die 80 betroffenen Mitarbeiter werden im Laufe des Jahres ihre Arbeitsplätze verlieren, der genaue Zeitpunkt der Schließung ist laut Unternehmensangaben noch nicht endgültig definiert. 

Damit endet auch eine Ära in Fulda: Mehler gehörte in der Vergangenheit, nämlich zu den größten Arbeitgebern in der Barockstadt. Ende der sechziger Jahre beschäftigte das Unternehmen knapp 4.500 Mitarbeiter und auch Anfang der neunziger Jahren waren immerhin noch 2.100 Arbeitskräfte im Betrieb angestellt. Schon in den vergangenen Jahren wurde auch in der Stadtpolitik schon über das knapp 17 Hektar große Areal diskutiert.

Die KAP AG beabsichtigte im Juli 2018 das Gelände zu verkaufen. Momentan ist ein Großteil der Fläche an externe Firmen vermietet. Aufgrund von langfristigen Verträgen - wie es heißt - kommt daher ein Verkauf des Areals wohl in nächster Zeit erst einmal nicht zustande. (kku/pm)+++


Archivfoto: O|N/ Marius Auth

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