Auflagen sollen gelockert werden

Gibt es zukünftig eine Feuermeisterin beim Lullusfest?

Bekleidet seit 2013 das Amt des Feuermeisters: Klaus Otto.
Archivfotos: O|N / privat

24.01.2020 / BAD HERSFELD - Er ist die Symbolfigur des Bad Hersfelder Lullusfestes: der Feuermeister, dessen Amt mit strengen Auflagen verknüpft ist. So muss der Botschafter des ältesten Volksfestes Deutschlands ein waschechter Herschfeller und wie sein Vater Handwerksmeister sein. Das Vorschlagsrecht hat seit 94 Jahren die Kreishandwerkerschaft inne. Diese „Regularien“ sollen nun ein wenig gelockert und in einer Richtlinie schriftlich fixiert werden.



Ziel ist es, die Zukunft des Feuermeisters langfristig zu sichern. Schließlich wird der amtierende Feuermeister Klaus Otto nicht für alle Ewigkeit in seine schwarzen Kniehosen gleiten, sich sein rotes Wams überstreifen, sich in sein schwarzes Cape hüllen, sein Barett aufsetzen und das Lullusfest repräsentieren.

Laut Richtlinie wäre es zukünftig möglich, dass auch eine Tochter der Lullusstadt ins Ornat des Feuermeisters schlüpfen darf. Steht kein Handwerksmeister oder keine Handwerksmeisterin für die Bekleidung des wichtigen Amtes zur Verfügung, könnten fortan weitere Meistertitel, wie Industriemeister, Landwirtschaftsmeister oder Fachmeister, anerkannt werden.

Das Vorschlagsrecht soll weiterhin der Kreishandwerkerschaft obliegen. Muss diese passen, könnten sowohl die Industrie- und Handelskammer (IHK) als auch die Lullusfestkommission einspringen. In jedem Fall ist es Aufgabe des Gremiums, dem Magistrat die Lolls-Symbolfigur zu empfehlen, der wiederum für deren Berufung zuständig ist.

Zudem soll sich die Amtszeit des Feuermeisters auf vier Jahre belaufen; eine Wiederwahl wie auch das Aufstellen eines Gegenkandidaten wären möglich. Darüber hinaus soll sich der Träger des Ornats gegenüber der Stadt verpflichten, einen gewissen Verhaltenskodex einzuhalten.

Der Ausschuss für Bildung und Kultur, der sich – wie auch die Lullusfestkommission – eingehend mit dem „Verfahren zur Berufung des Feuermeisters“ beschäftigt hat, steht der Neuregelung wohlwollend gegenüber. Das letzte Wort hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 6. Februar. (Stefanie Harth) +++

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