Wanderjahreröffnung am Kreuzberg

Winterliche Atmosphäre bei Eröffnung des Wanderjahres

Gruppenbild zur Eröffnung des Wanderjahres der Region Saale-Sinn auf dem Kreuzberg. Das Bild zeigt von links: Landrat Thomas Habermann und seine Frau Ruth, den Regionalvorsitzenden Konrad Tripp, Bürgermeister Georg Seiffert, Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt und Vizepräsident Bernd Günder.
Fotos: Marion Eckert

21.01.2020 / KREUZBERG - Pünktlich zur Eröffnung des Wanderjahres 2020 der Region Saale-Sinn im Rhönklub, schneite es auf dem Kreuzberg, sodass zumindest ansatzweise eine winterliche Atmosphäre auf dem Gipfel des Berges herrschte.  Wie es der Tradition entspricht, kamen die Wanderfreunde aus den Zweigvereinen der Saale-Sinn-Region unter dem Gipfelkreuz zusammen, um gemeinsam das Wanderjahr offiziell zu eröffnen. 295 Personen konnten in diesem Jahr begrüßt werden.



Die Ansprachen hielten der Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt und der Regionalvorsitzende Konrad Tripp. Vor allem die Rede Reinhardts ließ aufhorchen, sprach er doch von „subversiven Kräften“ die im Rhönklub am Wirken seien, um ihn dazu zu bewegen, im Sommer nicht mehr zu kandidieren. Reinhardt machte aber deutlich, dass er gerne noch für weiter drei Jahre als Rhönklub-Präsident zu Verfügung steht, sechs Jahre ist nun schon im Amt. Nach neun Jahren sei dann ohnehin Schluss mit dem Präsidentenamt. Die Begrenzung des Präsidentenamtes habe er gleich nach seinem
Amtsantritt in Form eine Satzungsänderung umgesetzt, um einerseits ein „Kleben“ am Amt, wie dies in der Vergangenheit auf höchst unrühmliche Weise der Fall war, zu vermeiden.

Zudem sei es leichter Personen für einen solchen Posten zu finden, wenn klar sei, dass ein Amt schon aufgrund der Satzung zeitlich begrenzt sei. In der Rhönklub eigenen Zeitschrift „Die Rhön – wandern und mehr“ sei bereits darauf hingewiesen worden, dass in diesem Jahr Neuwahlen und somit auch Veränderungen anstehen, und das jedes Mitglied die Möglichkeit habe Impulsgeber für die zukünftige Entwicklung zu sein. Auf die „Stellenanzeigen“ für die Arbeit im Hauptvorstand habe sich bislang niemand gemeldet. „Sind wir alle nur noch Mitläufer geworden?“, fragte Reinhardt und bedauerte „Es ist dies eine schlechte Tendenz und ein allseits bekanntes Übel. In unserer Zeit will keiner mehr Verantwortung übernehmen und ehrenamtlich im Verein mitwirken und gestalten. Sind wir alle nur noch Mitläufer geworden?

Vor Jahren war es eine Ehre, in einem Vorstandsgremium, sei es im Hauptvorstand, auf Regionalebene oder im
Zweigverein mitarbeiten zu dürfen. Heutzutage sehen die meisten Vereinsmitglieder die Vorstandsmitarbeit als eine Belastung, als eine Einschränkung der persönlichen Individualität oder einfach ausgedrückt als Minderung der Bequemlichkeit an. Wie soll das in Zukunft weitergehen?“ Auch Konrad Tripp sprach von der Herausforderung in der heutigen Zeit aktive Freunde und auch aktive Mitglieder in einer Vorstandschaft zu finden. Das betreffe nicht nur den Rhönklub, sondern gerade Heimat-, Kultur und auch sonstige Traditionsvereine. „Ja der Rhönklub befindet sich in einem Stadium von Herausforderungen und es müssen klare Impulse gesetzt, damit wieder neue Mitglieder gefunden werden.“

Daher lautet sein Jahresmotto: „Impulse setzen und das Bewusstsein stärken für unsere Rhön und den Rhönklub.“ Auf den Rhönklub bezogen sagte Tripp: „Trotz aller negativer Meinungen sich positiv inspirieren.“ Denn der Rhönklub sei mehr als ein reiner  Wander- oder ein Geselligkeitsverein. Der Rhönklub fördere Natur- und Landschaftsschutz,
engagiere sich in der Umweltpflege und sei neben dem Wandern und auch in der Kultur- und Heimatpflege aktiv. Die Gemeinde Sandberg und der Rhönklub Zweigverein Walddörfer habe es mit dem neuen Naturerlebnispfad oberhalb Sandbergs vorgemacht, wie eine Idee zum Impuls werden kann für aktiven Naturschutz.Auch manch andere Zweigvereine verstehen es in Kindergärten oder Schulen  den Kindern das Bewusstsein durch Pflege der
Natur näherzubringen, aber auch für sie ältere Generation attraktive Angebote bereit zustellen, um Gemeinschaft zu fördern.

Seinen Dank richtete er an Landrat Thomas Habermann und den Kreistag für die Unterstützung der Hütten und Häuser in der Region Saale-Sinn. Habermann seinerseits sicherte, auch in Namen seines Kollegen Thomas Bold aus Bad Kissingen zu, dass „das Problem Kissinger Hütte“ gemeinsam gelöst werde, weil sie allen am Herzen liege. Vermutlich werde die Hüttenförderung ohnehin verlängert, denn die Hütten seien wichtig für die Region und die Heimat. Den Engagierten im Rhönklub dankte Habermann für ihren Einsatz um die Rhön. „Wir brauchen die Heimat, um auftanken zu können. Hier kann man zu jeder Jahreszeit wandern und es gibt schöne Einkehrmöglichkeiten“, schwärmte der Landrat und betonte wie wichtig die Verwurzelung mit der Heimat sei. Die Wanderjahreröffnung wurde nach dem offiziellen Teil im Antoniussaal des Klosters Kreuzberg beim gemütlichen Beisammensein fortgesetzt. (pm)+++

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