Davids Dödel steht doof da

Ein Jahr Galerie am Simpliziusbrunnen: Sonderschau "Frauen in der Kunst"

"Die Pianistin" von Marcel Pouret
Fotos: Erich Gutberlet, O|N-Archiv, privat

15.01.2020 / FULDA - Dr. Gregor Stasch ist schwer zufrieden. Vor etwas über einem Jahr hatten der ehemalige Leiter des Vonderaumuseums und die Geschwister Tünsmeyer vom Goldener Karpfen die Idee, am Simpliziusbrunnen direkt rechts neben dem Romantikhotel eine kleine Kunstgalerie zu eröffnen. Deren Konzept schließt nahtlos an die artist-Reihe an, die Stasch seinerzeit alle zwei Jahre im Museum etabliert hatte. „Hier in der Galerie sollen Künstler ausstellen, die irgendeinen regionalen Bezug haben, also hier arbeiten oder geboren wurden. Zweite Voraussetzung: Er oder sie muss ausschließlich von der Kunst leben, also ein Profi sein.“



Nach drei Ausstellungen von Oliver Estavillo, Jens Rausch sowie Heike Iserlohe zieht Gregor Stasch nun eine positive Bilanz: „Wir haben mittlerweile viele Interessierte, die die Galerie ganz gezielt aufsuchen, aber auch eine Menge ,Laufkundschaft‘, die mehr oder weniger zufällig hereinschaut. Auch finden in der Galerie regelmäßig Sektempfänge vom Goldenen Karpfen statt.“ Die nächste Vernissage ist am 14. Februar mit Werken des Künstlers Jörg Nemela, doch bis dahin gibt es schon mal einen Vorgeschmack auf eine große für den Herbst 2021 anvisierte Ausstellung im Vonderaumuseum mit dem Titel „Frauen in der Kunst.“

Schon im vergangenen Sommer hatte Dr. Michael Imhof vom Petersberger Imhof-Verlag in der Galerie eine Salvador-Dalí-Schau präsentiert. Nun arbeitet er an einem neuen Buch – eben zum Thema „Frauen in der Kunst“ –, das parallel zur geplanten Ausstellung mit über hundert Gemälden und etwa fünfzig Skulpturen erscheinen soll. Dafür trägt Imhof zurzeit Exponate aus aller Welt, aus London, New York oder Los Angeles zusammen. Und 17 davon sind derzeit vorab in der Galerie am Simpliziusbrunnen zu sehen.

Die sehenswerte Schau zeigt Originale und Kopien in prachtvollen Goldrahmen. Dargestellt sind Motive aus der klassischen Antike und der Renaissance – etwa eine Madonna von Sandro Botticelli –, barocke Allegorien sowie Alltagsszenen im Stil des Impressionismus. Vor allem letztere ziehen den Betrachter in ihren Bann. Kleiner Gag am Rande: Im Nebenraum, wo ein kleines Porzellan-Kabinett untergebracht ist, thront eine ein Meter achtundvierzig große Kopie von Michelangelos David. Dass ausgerechnet dieser Heroe nicht wirklich zum Thema „Frauen in der Kunst“ passt, – na! – man sieht’s doch auf den ersten Blick.

Die Ausstellung ist geöffnet dienstags bis samstags von 10 bis 12 Uhr und von 17 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. (mw) +++

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