Feuerwehr schreibt auf Facebook
Bluttat: Staatsanwaltschaft stellt Haftantrag wegen Mord - Kehle durchtrennt
Archivfotos: O|N
10.01.2020 / KIRCHHEIM -
Nach der schrecklichen Bluttat am Dienstagabend in Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) wird sich der 31-jährige Tatverdächtige wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen verantworten müssen. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Fulda hat einen entsprechenden Haftantrag vor dem Haftrichter am Amtsgericht in Bad Hersfeld gestellt. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe der Tatverdächtige dem 35-jährigen Opfer mit einem Messer dessen Kehle durchtrennt und in dessen Wange gestochen. Der Bruder der Ehefrau des Tatverdächtigen habe sich wohl schützend zwischen dem Mann und seiner Schwester gestellt. In dem Wohnhaus kam es dann zur Bluttat. Sowohl die Frau als auch ein weiterer Mann - offenbar der Liebhaber der Frau - konnten sich aus dem Haus retten, während sich der Tatverdächtige im Dachgeschoss verschanzte und randalierte.
Er warf jede Menge Hausratsgegenstände aus dem Haus, hantierte unter anderem auch mit einem axtähnlichen Gegenstand. Und er versuchte offenbar das Wohnhaus anzuzünden. Nur unter Polizeischutz konnten die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Kirchheim und Bad Hersfeld den Brand löschen. Es war eine bedrückende Szenerie, die sonst eher aus Fernsehkrimis bekannt ist. Dort, wo abends nach 23 Uhr Nachtruhe herrscht und der Autobahnlärm etwas entfernt ist, schallte die Unterhaltung des Polizeisprechers und dem Tatverdächtigen durch die Nacht.
"Sicherlich war es für uns alle ein sehr emotionaler Einsatz, den wir noch länger in unseren Gedanken haben werden", schreiben sie. Der Gemeindebrandinspektor Thomas Schneemilch und die Notfallseelsorgerin und Feuerwehrkameradin Pfarrerin Melanie Hetzer hatten bereits in der Einsatznacht angekündigt, dass über den emotional aufwühlenden Einsatz gesprochen werde.
Im idyllisch im Aulatal gelegenen Kirchheim hoffen die knapp 2.000 Einwohner (Kernort) nun, dass wieder Ruhe einkehrt und ihr Dorf nicht in Verruf gerät. "Trostlose Gegend. Heruntergekommene Gebäude, Puff, Döner in direkter Nachbarschaft", schreibt BILD.de zur Beschreibung des Tatortes. Kirchheim ist ein zweigeteilter Ort. Auf der einen Seite das geschäftliche Treiben entlang der Autobahnen an einem der am häufigsten befahrenen Knotenpunkte und auf der anderen Seite das ganz normale Dorf. (Hans-Hubertus Braune) +++