Vier Sternsinger aus Bistum Fulda dabei
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt 108 Sternsinger im Bundeskanzleramt
Foto: Ralf Adloff
08.01.2020 / BERLIN / FULDA -
„Wenn ihr überall in Deutschland von Haus zu Haus zieht, dann pflegt ihr einen wunderbaren Brauch“, begrüßte und lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag ihre 108 königlichen Gäste. Aus allen 27 deutschen Bistümern waren Sternsinger nach Berlin zum traditionellen Empfang im Bundeskanzleramt gereist. „Aber, es ist eben nicht nur der Brauch als solcher, sondern ihr bewegt damit natürlich noch sehr viel mehr. Ihr engagiert euch politisch und ihr macht auf ganz wichtige Themen aufmerksam. Und ihr als Kinder helft anderen Kindern auf der Welt“, so die Bundeskanzlerin in ihrer Ansprache an die kleinen und großen Könige.
„Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“ heißt das Leitwort der aktuellen, 62. Aktion Dreikönigssingen. Die Sternsinger Eva (13), Oyana (13), Benedikt (14) und Tobias (13) aus der Gemeinde St. Johannes Baptist in Jena (Bistum Erfurt) zeigten mit einem kurzen Szenenspiel, warum sie und rund 300.000 weitere Sternsinger überall in Deutschland sich diesmal besonders dem Thema „Frieden“ verschrieben haben. Ein großes Bild einer Hauswand in einem Kriegsgebiet, voller Einschusslöcher, verwandelten sie in 27 Friedensbotschaften der Sternsinger. Ein Buch mit zahlreichen dieser farbenfrohen Botschaften überreichten sie im Anschluss der Bundeskanzlerin, verbunden mit einer großen Bitte: „Wir bitten Sie, dass Sie sich gemeinsam mit vielen anderen dafür einsetzen, dass immer mehr Kinder in Frieden leben können.“
Frieden – leicht und schwer zugleich
Kinder sollen in Frieden und Freiheit leben können. Eine ganz besondere Aufgabe übernahmen die Sternsinger Johanna (10), Theresa (10), Armin (10) und Justus (10) aus der Gemeinde Zum Guten Hirten in Cottbus (Bistum Görlitz). Zunächst nahmen sie die Spende der Bundeskanzlerin entgegen, mit der Angela Merkel ein Bildungsprojekt für Kinder im Libanon unterstützt. Im Anschluss schrieben sie den Segen „20*C+M+B+20 – Christus mansionem benedicat, Christus segne dieses Haus im Jahr 2020“ im Kanzleramt an. Ein Segen mit wahrlich großer Symbolkraft: „Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren waren die ersten Sternsinger aus der ehemaligen DDR, aus dem Bistum Görlitz, Besucher des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl“, erklärten die Königinnen und Könige aus Cottbus vor der großen Journalistenschar. „Wenn es die friedliche Revolution in unserem Land nicht gegeben hätte, gäbe es noch heute in Ostdeutschland keine Sternsinger. Wir wollen dazu beitragen, dass hier und in allen Ländern Kinder in Frieden und Freiheit leben können.“
Jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern vertraten in Berlin die 300.000 engagierten Mädchen und Jungen, die sich rund um das Dreikönigsfest bundesweit an der 62. Aktion Dreikönigssingen beteiligen. Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen ins Bundeskanzleramt. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte die kleinen und großen Könige bereits zum 15. Mal.
Rund 1,14 Milliarden Euro, mehr als 74.400 Projekte Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,14 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 74.400 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 61. Aktion zum Jahresbeginn 2019 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.226 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 50,2 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. (pm) +++