Papierlose Alternative beim Brötchenkauf

Schluss mit der Zettelwirtschaft: Brandaus Backstube setzt auf den E-Bon

Belegausgabepflicht papierlos erfüllt: Bäckermeister Daniel Brandau setzt auf den E-Bon.
Fotos: Stefanie Harth

08.01.2020 / HOHENRODA / BAD HERSFELD - Bei Brandaus Backstube gibt es keine kilometerlangen Kassenbon-Schlangen. Inhaber Daniel Brandau setzt in seinen zehn Bäckerei-Verkaufsstellen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf ein neues Kassensystem – sprich: auf den E-Bon, um die Zettelwirtschaft zu „entschärfen“, die seit der Einführung der umstrittenen Belegausgabepflicht droht (OSTHESSEN|NEWS berichtete mehrfach).



In Hessen ist der Bäckermeister aus Hohenroda-Ransbach als erster seiner Zunft mit der papierlosen Alternative an den Start gegangen. „An der Kasse wird ein QR-Code auf dem Display angezeigt“, erläutert Brandau. „Wenn unsere Kunden diesen via Smartphone einscannen, erhalten sie einen E-Bon auf ihrem Handy.“ Wer trotzdem auf einen Thermopapier-Beleg bestehe – das seien gerade mal drei bis vier Prozent der Kundschaft – bekomme diesen ausgedruckt.

„Dank des innovativen Systems sparen wir pro Tag rund einen Kilometer des umweltschädlichen Thermopapiers ein“, sagt der Bäckermeister. Die Gesetzesanforderungen seien freilich erfüllt: „Für diejenigen, die nicht explizit nach einem Bon fragen, gibt es den Kassenzettel in digitaler Form. Hintergrund ist, dass wir nur zur Bonausgabe, aber nicht zur Bonmitgabe verpflichtet sind.“

Dem Chef von Brandaus Backstube liegt es am Herzen, ein Zeichen für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung zu setzen. „Es kann nicht sein, dass im Zuge der Belegausgabepflicht im großen Stil Sondermüll produziert wird“, unterstreicht Daniel Brandau. Überhaupt habe in Brandaus Backstube längst das digitale Zeitalter Einzug gehalten. „Ob per Kundenkarte, EC-Karte oder per Smartphone: wir bauen auf bargeldloses und mobiles Bezahlen.“

Zurück zum E-Bon: Gemeinsam mit einem Experten aus Mainz hat Gerd Klein, Inhaber der Firma Simply Pos mit Sitz in Bad Driburg, die neue Software für die E-Bons entwickelt, die in die elektronische Kasse eingespielt wird. „Wir bieten seit 2013 Groß- und Kleinbetrieben aller Industriezweige bedarfsorientierte und individuelle Lösungen im Bereich Kassen- und Komplett-Systeme“, erläutert er.

Wie Gerd Klein berichtet, hat seine Firma bislang 20 Bäckereien – vornehmlich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen – mit dem E-Bon-System ausgestattet. „Nach fünf Tagen konnten rund 100 Kilometer Thermopapier eingespart werden.“ Schließlich mache das Thema Umwelt- und Klimaschutz auch vor Unternehmen nicht Halt. Mehr Infos unter http://www.simply-pos.de/ sowie unter https://www.bon-online.de/. (Stefanie Harth) +++

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