K+S reaktiviert Bahnstrecke

Fahren bald wieder Regionalzüge durch das Werratal? - Iliev sieht Chancen

Der Bahnhof in Unterbreizbach erfährt durch die Pläne von K+S eine deutlich höhere Wichtigkeit
Fotos: Kevin Kunze

07.01.2020 / HERINGEN (W.) / UNTERBREIZBACH - Es wäre eine Traumvorstellung für das Werratal: nach knapp 30 Jahren ohne Personenzugverkehr äußerte Heringens Bürgermeister Daniel Iliev kürzlich das Bestreben, in der Kaliregion einer Bahnlinie zu etablieren. Zuvor hatte K+S angekündigt, die stillgelegte Bahnstrecke zwischen Unterbreizbach und Vacha für den Güterverkehr wieder zu befahren. 


"Die Idee diskutiere ich schon etwas länger, durch das Vorhaben von K+S war es nun der richtige Zeitpunkt, meinen Vorschlag öffnetlich zu machen. Eine Bahnlinie die durch das Werratal führen würde, könnte die Lebensqualität deutlich erhöhen", erklärte der Heringer Rathauschef im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Doch nicht nur die Stadt Heringen würde profitieren. Im Austausch im Rahmen des Werra-Ulster-Weser-Fonds wurde die Angelegenheit ebenfalls schon angerissen. Für eine mögliche Realisierung sei der Rahmen des Fonds optimal geeignet, lässt Iliev durchblicken.

Der Düngemittelhersteller rief mit seiner Bekanntgabe, die stillgelegte Bahnstrecke von Unterbreizbach nach Vacha zu reaktivieren, freudige Reaktionen hervor. Zwar wird sie zunächst nur für den Güterverkehr freigegeben, einen Lückenschluss der Strecke Bad Salzungen nach Gerstungen könnte allerdings einen Aufschwung für die Region bedeuten. Neben dem Halt in Unterbreizbach wären der Phillippsthaler Ortsteil Heimboldshausen und auch Heringen ein möglicher Haltepunkt auf der Bahnlinie.

"Das Busangebot deckt bei weitem nicht das ab, was durch eine Bahnanbindung möglich wäre. Zudem entsteht der Vorteil sowohl regional als auch überregional relativ einfach zu verreisen", führte Iliev weiter aus. Bis in die neunziger Jahre gab es mit der Kreisbahn schon eine Bahnverbindung, zudem sind viele infrakstrukturelle Vorraussetzungen vorhanden. Die Aussichten für das Projekt stehen zudem nicht ganz so schlecht, da der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) kürzlich ankündigte, in die Infrastrukur und die Bahn investieren zu wollen.

Bisher müssen die Heringer, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Fernbahnhof Bad Hersfeld zu kommen, rund 50 Minuten Fahrtzeit in Kauf nehmen. Mit einem Bahnhaltepunkt auf der Strecke Bad Salzungen - Gerstungen hätten die Werrastädter die Möglichkeit schneller sowohl nach Bad Hersfeld als auch nach Eisenach, ebenfalls Fernbahnhof, zu reisen. Gerade um junge Familien anzulocken ist der Vorstoß von Iliev interessant und kann die Zukunft der Region deutlich verändern und verbessern. (Kevin Kunze)+++

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