Gerätehaus platzt aus allen Nähten
Bei der Feuerwehr läuft es: Einsatzabteilung wächst weiter - viel Unterstützung
Fotos: Hans-Hubertus Braune
07.01.2020 / NIEDERAULA - Sichtlich zufrieden blickt Stefan Wolfert, erster Vorsitzender des Feuerwehrvereins, auf das vergangene Jahr. Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Niederaula berichtete Wolfert im vollbesetzten Schulungsraum über zahlreiche Aktivitäten. Zum Beispiel beim Hutzelfeuer oder dem Osthessen Cup mit rund 400 Teilnehmern - der ehrenamtlichen Unterstützung der Kameradinnen und Kameraden kann sich der Vorstand sicher sein. "Es läuft", sagte Wolfert und dankte für die geleistete Arbeit in den verschiedenen Abteilungen.
Die Zahlen belegen die Entwicklung der Feuerwehr Niederaula: Die Einsatzabteilung wächst weiter, 53 Männer und sieben Frauen bilden eine starke Einheit. Sie mussten im vergangenen Jahr zu insgesamt 62 Einsätzen ausrücken. Dazu zählten unter anderem zahlreiche technische Hilfeleistungen, 19 Brandeinsätze - drei davon in Nachbarkommunen - und 20 Einsätze auf der Autobahn A 7. Über 2.500 Personalstunden kamen für die Einsätze zusammen. Dazu die regelmäßigen Übungs- und Ausbildungsabende, gemeinsame Übungen sowie die Reinigung und Pflege der Materialien zum Beispiel in der Schlauchwerkstatt. Zudem beteiligten sich zahlreiche Einsatzkräfte an Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene.
Daraus resultieren einige Beförderungen, die Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk vornahm: Christoph Diebel und Dorian Pfaff wurden zu Löschmeistern ernannt, Timo Allendorf, Tobias Diener, Sabrina Junker und Maximilian Stöcklein zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise Oberfeuerwehrfrau. Günni Özdemir absolvierte den Grundlehrgang und wurde zum Feuerwehrmann ernannt.
Die positive Entwicklung in der Einsatzabteilung resultiert insbesondere auch aus der langjährigen starken Nachwuchsarbeit. Von einem "Superjahr" berichtet Jugendwartin Katja Schenk. Insgesamt 16 Jugendliche sind dabei. Auch hier sind die Zahlen imposant: 2.230 ehrenamtliche Stunden verteilen sich auf 63 Treffen.
"Wir, die Löscheuelen, sind derzeit 27 Kinder, davon sieben Kinder vorbereitend für die Jugendfeuerwehr und acht ganz neue Löscheulen", sagt Isabell Apel. Gemeinsam mit Julia Deist und weiteren Helferinnen und Helfern auch aus Kleba "rocken" sie die Löscheulen. Bei insgesamt 19 Treffen haben sich die Kinder mit Feuerwehraufgaben beschäftigt. Der gemeinsame Spaß steht im Vordergrund. Dazu zählten ein Zeltlager oder auch die Wasserspiele bei der Hitze im Sommer - um nur ein paar Beispiele der vielfältigen Nachwuchsarbeit zu nennen. Zudem konnten zahlreiche Löschtatzen vergeben werden.
In den Grußworten dankten Kreisbrandmeister Udo Mohr, Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk und der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Mike Völker, Bürgermeister Thomas Rohrbach und Pfarrer Werner Ewald den Kameradinnen und Kameraden für ihre geleistete vorbildliche Arbeit. Mohr informierte über verschiedene Änderungen auf Kreis-, Landes- und Verbandsebene. Ein weiteres Thema, welches Schenk und Bürgermeister Thomas Rohrbach ansprachen, ist die unzureichende Situation im Feuerwehrgerätehaus. Dies platze aus allen Nähten. Die Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes läuft derzeit. Im Gespräch ist ein Neubau im Gebiet "An der Alten Leimkaute". Rohrbach machte deutlich, dass er sich weiter für den Neubau einsetzen werde.
Steigende Mitgliederzahlen in allen Bereichen - ob Einsatz-, Jugend- oder Kinderfeuerwehr, dazu weiter wachsende Aufgaben - das alles braucht ausreichend Platz. Wie wichtig eine gut funktionierende Feuerwehr ist, musste leider auch das Mitglied Heinrich Hellwig erfahren. Der Brand seiner Öl-Heizungsanlage verursachte einen immensen Schaden. Der schnelle Einsatz der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres. Hellwig ergriff nicht nur das Wort und dankte den Einsatzkräften in einer emotionalen Rede, sondern spendete einen Geldbetrag für die Arbeit der Feuerwehr. (Hans-Hubertus Braune) +++