Bürgermeisterwahl am 26. Januar
Harald Friedrich will "ideologiefreier Bürger-Bürgermeister" werden
Fotos (2): Jonas Wenzel (yowe)
14.01.2020 / EICHENZELL -
Harald Friedrich ist ein kommunikativer Mensch. Diese Eigenschaft werden ihm auch seine Gegner und Mitbewerber im Kampf um den Chefsessel im Eichenzeller Schlösschen nicht absprechen. Fragt man ihn dieser Tage aber nach seiner eigenen Einschätzung, was die Chancen auf den Posten im Rathaus angeht, wird er eher wortkarg. "Da wage ich keinerlei Prognose - ich hab wirklich keine Ahnung, wie es ausgeht. Der Wähler hat das in der Hand.", sagt er. Der 56-jährige Unternehmer, der ein Eichenzeller Urgestein ist, bewirbt sich bewusst ohne Parteizugehörigkeit: "Ich bin halt kein Partei-Bürgermeister. Kein CDU-Bürgermeister und kein SPD-Bürgermeister, sondern ich bin völlig ideologiefrei", betont er.
In seiner Heimatgemeinde ist Friedrich bekannt wie ein bunter Hund. Der studierte Wirtschaftsingenieur und passionierte Hobbypilot hat sich schon in vielen Funktionen in Eichenzell engagiert, ob im Musik- und Gesangsverein, der Jugendarbeit, dem Pfarrgemeinderat, als parteiloser Gemeindevertreter und Sprecher der SPD-Fraktion und nicht zuletzt zehn Jahre lang als ehrenamtlicher Schiedsmann. Auch den eher unpolitischen Zeitgenossen wurde der streitbare Eichenzeller durch seinen erbitterten Kampf gegen die Ansiedlung der Bauschutt-Schredderanlage ein Begriff. Gegen diese Anlage habe er mit seinen Mitstreitern die größte Demonstration auf die Beine gestellt, die es in Eichenzell je gegeben habe und dafür gesorgt, dass eine andere Lösung gefunden werden müsse, freut sich Friedrich.
"Meine Mitbewerber sind ehrenwerte Männer"
Bei den Sachthemen gibt es wohl keine großen Kontroversen, doch der Sympathiebonus des Bewerbers entscheidet: Bürgermeisterwahlen sind bekanntlich Personalwahlen. "Meine beiden Mitbewerber sind ehrenwerte Männer, die haben ganz sicher auch viele Befürworter", schätzt Friedrich ein. Umso spannender wird das Ergebnis der Auszählung am Wahl-Sonntag. Noch stehen allen Kandidaten drei anstrengende Wochen im Endspurt bevor. (Carla Ihle-Becker) +++