"Unverzichtbar für die Straffälligenhilfe"

Ehrenamt im Hünfelder Justizvollzug mit Weihnachtsfeier gewürdigt

Diakon Dr. Meins Coetsier und Helmut Rensch
Fotos: Gefängnisseelsorge JVA Hünfeld / JVA Fulda

19.12.2019 / HÜNFELD - Straffälligenhilfe in der JVA Hünfeld sei nicht nur eine Angelegenheit der Justiz, sondern eine Aufgabe der Stadt Hünfeld und der Gesellschaft insgesamt, davon ist die katholische Seelsorge der JVA überzeugt. Das Engagement ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer eines Gefängnisses sei für den Gefangenen während seines Freiheitsentzugs und auch nach der Entlassung unverzichtbar. Um den Helfern Dank auszusprechen, hat die Justizvollzugsanstalt in Hünfeld mit dem Anstaltsleiter, Leitender Regierungsdirektor Lars Streiberger, die Ehrenamtlichen zu einer vorweihnachtlichen Feier in der Gefängniskirche mit Weihnachtsplätzchen und Getränken eingeladen.



Die weihnachtliche Feier, die von Diplom-Sportwissenschaftler Alexander Gräber und seinen Kollegen Stefan Martin und Jörg Heß von der Sportabteilung organisiert und mit den Seelsorgern musikalisch und inhaltlich bereichert wurde, stand im Licht der Dankbarkeit und Würdigung. Pfarrer Dr. Andreas Leipold und Diakon Dr. Meins Coetsier betonten während der besinnlichen Stunden, wie wichtig ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Gefangenen seien. Der Musiklehrer Tilo Zschorn, der als musikalischer Begleiter den Inhaftierten die Liebe für das Gitarrenspiel vermittelt, unterstützt die Seelsorger öfters mit den feinsten Gitarrenklängen im Kirchenraum.

Der überwiegende Teil der Ehrenamtsarbeit besteht aus Einzelbesuchen und Gesprächen mit Gefangenen, aber auch aus Gottesdienstteilnahme und den unterschiedlichsten Kursen: Schach, Malen, Sprachen usw. So setzt Elvira Hofmann sich schon seit 2011 mit ihrem erfolgreichen Kochkurs ein: „Die Gefangenen gehen nach dem Kochen mit einem gefüllten Bauch und vielleicht ein bisschen glücklicher in ihre Zellen zurück. Für manche bin ich die ‚Koch-Mama.‘“ Andreas Barg und Peter Grewe singen und predigen mit ihrer Menoniten-Brüder-Gemeinde schon über zehn Jahre hinter den Hünfelder Mauern. Auch Helmut Rensch und Gerhard Röchow von den Gideons sind schon von Anfang an dabei und teilen regelmäßig Bibeln aus und besuchen die Sonntagsgottesdienste vor Ort. Die Christliche Brüdergemeinde von Pastor Boschmann und Kollegen und Lothar Wendrinski, Priester i.R. der neu-apostolischen Kirchen engagieren sich ebenso seit mehr als zehn Jahren für die Menschen hinter Gittern.

Ehrenamtliche Mitarbeit fülle die Freizeit der Gefangenen mit sinnvollem Inhalt. „Die Menschen mit einem Herz für andere sind auch hier ein unentbehrlicher und integrierender Bestandteil eines Versuches Brücken zu bauen und neue Chancen für Inhaftierte zu kreieren,“ sagt Diakon Coetsier. "Es kommt vor, dass ehrenamtliche Mitarbeiter in Gesprächen mit Gefangenen dazu beitragen, Probleme zu mildern oder gar zu lösen. Es benötigt eine gefestigte Persönlichkeit mit Lebenserfahrung. Sie helfen den Gefangenen in Verbindung mit der Außenwelt zu bleiben und sie vermindern in manchen angespannten Situationen die Sorge und Ängste vor der Entlassung und unterstützen im kleinen die Wiedereingliederung in das Leben in Freiheit."  ++

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