Albert-Schweitzer-Schule erläuft Spende
Fast 30.000 Euro für „Alsfeld erfüllt Herzenswünsche“
Foto (1): Thomas Weidemann
17.12.2019 / ALSFELD -
Sie liefen im Regen Runde um Runde, und sie ließen sich nicht beeindrucken von den Wassermassen, die vom Himmel kamen: An die 900 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte der Albert-Schweitzer-Schule hatten sich im Sommer zum Spendenlauf des Gymnasiums versammelt. Sie hatten von Familien, Freunden und anderen Unterstützern eine Zusage für einen Spendenbetrag pro gelaufener Minute oder eine Pauschale bekommen. Dazu hatten einige Unternehmen und Organisationen sich finanziell an der Aktion beteiligt.
„Unser bisher größtes Projekt war die Autospende an Shanaia, die wir nun abschließen konnten“, blickte Schuchardt zurück. Nun möchte sich der Verein auch noch an einer Delphin-Therapie für die kleine Komapatientin beteiligen. Als eigenen großen Wunsch hat der Verein einen „Wünschewagen“ auf dem Zettel. Da „Alsfeld erfüllt Herzenswünsche“ auch Sterbebegleitung machen darf und die letzten Wünsche todkranker Menschen erfüllen möchte, benötigt der Verein ein Fahrzeug, das für den Transport kranker Menschen ausgestattet ist. „Bisher konnten wir dafür auf die Unterstützung des DRK zugreifen, doch das funktioniert überregional weniger gut. Und auf einen der zwei Wünschewagen zu warten, die wir in Hessen zur Verfügung haben, ist mitunter nicht möglich, weil unseren Klienten nicht immer die Zeit dafür bleibt“, so Schuchardt. Mit der großen Summe der Schulgemeinde der Albert-Schweitzer-Schule ist man nun ein großes Stück weiter auf dem Weg zum eigenen Wünschewagen.
Ein weiterer Faktor für die Begeisterung, mit der die Schülerinnen und Schüler bei der Sache waren, war die Verbundenheit mit den Projekten des Vereins. Entstanden aus einer Idee der inzwischen nicht mehr in Alsfeld tätigen Lehrerin Michaela Marin, hat sich das Projekt zu einer Kooperation mit der Schule entwickelt: Der Verein stellte sich in der Schule vor, hat seine Spendenprojekte präsentiert und den Kindern und Jugendlichen eindrücklich vor Augen geführt, dass es auch vor Ort viele Menschen gibt, die auf Hilfe angewiesen sind. „Dabei scheuen sich immer noch viele Menschen, zu uns zu kommen“, führte Schuchardt im Gespräch an.
Dass Schülerinnen und Schüler sich mit diesen Themen auseinandersetzten, sei umso wichtiger, sind sich Schuchardt und Bolduan einig. So ist angedacht, die Aktivitäten des Vereins im Rahmen des Religions- und Ethik-Unterrichts sowie des Sozialpraktikums der Schule zu unterstützen. „Neben unseren Spendenaktivitäten gehen wir zu regelmäßigen Veranstaltungen wie einem Kaffeetrinken oder Spielenachmittag ins Seniorenheim“, zählte Schuchardt eine weitere Aktivität auf, zu denen auch der Second-Hand-Laden in der Baugasse gehört, der ehrenamtlich geführt wird und über den weitere Einnahmen generiert werden. Hier befindet sich derzeit auch der Wünschebaum, an den Bedürftige ihre dringendsten Wünsche hängen dürfen. Wer etwas geben mag, kann sich eine Wunschkugel abnehmen und für die Erfüllung des Wunsches sorgen. „Der Wünschebaum ist noch bis zum 22. Dezember offen, und am Heiligabend gibt es die Bescherung“, freut sich Schuchardt.
Christian Bolduan lobte den erst vor anderthalb Jahren gegründeten Verein, der bereits über 80 Wünsche von Menschen in Not erfüllt hat. Dazu sei ein großes Netzwerk nötig, wie Schuchardt berichtete, und das Vertrauen der Spender in den Verein. „Dafür sind wir unendlich dankbar.“ (pm) +++