Einblicke in die Ursachen
Zum Syrien-Konflikt: Vortrag am Domgymnasium von Dr. Günther Seufert
Foto: Domgymnasium Fulda
13.12.2019 / FULDA -
Unter der Fragestellung „Was will die Türkei in Syrien, und was hat das mit uns zu tun?“ gab Dr. Günther Seufert Einblicke in die Ursachen des aktuellen Syrienkrieges und die für Europa zunehmend gefährlichen Entwicklungen in der Türkei.
Nach Seufert spielt die Türkei dabei eine Schlüsselrolle, da ihr aufgrund ihrer geographischen Lage die Funktion eines Scharniers zwischen Orient und Okzident zukomme. Doch das Verhältnis zwischen der Türkei und der Europäischen Union und damit auch der Migrationspakt sei aufgrund gegenwärtiger politischer Differenzen in die Krise geraten. Auffanglager auf den griechischen Ägäisinseln seien hoffnungslos überfüllt und auch auf der 2016 geschlossenen Balkanroute komme es wieder verstärkt zu Migrationsbewegungen nach Mitteleuropa.
Nur vor dieser Folie werde das Agieren der Türkei in Syrien verständlich, das sich ursprünglich gegen den wankenden Staatspräsidenten Assad richtete. Es habe schließlich zur militärischen Intervention in Nordsyrien geführt, um eine kurdische Selbstverwaltungszone zu verhindern und Siedlungsgebiete für syrische Flüchtlinge aus der Türkei zu schaffen. Da neben der Türkei auch andere Großmächte und die Kurden ihre Ziele in Syrien verfolgten, sei die Aushandlung eines tragfähigen Friedens besonders kompliziert.
Der Vortrag wurde durch die Kooperation der Rabanus-Maurus-Schule mit der „Gesellschaft für Sicherheitspolitik“ ermöglicht. Sie unterstützt schon seit einigen Jahren Themen und Inhalte des Faches Politik und Wirtschaft mit einer Reihe von Veranstaltungen. (pm) +++