Teil 2: April, Mai & Juni 2019
Der O|N-Jahresrückblick: Mord an Walter Lübcke - Feste in Fulda und Hersfeld
Grafik: Jonas Wenzel (Yowe)
29.12.2019 / REGION -
Das Jahr 2019 ist so gut wie vorbei: In zwölf Monaten hat sich in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einiges in Osthessen getan. Wir erinnern in den letzten Tagen des Jahres an die wichtigsten, bewegendsten und unterhaltsamsten Ereignisse und machen heute weiter mit den Monaten April, Mai und Juni.
April 2019
37.000 Einsätze in 35 Jahren: Happy Birthday, "Christoph 28"!
Als der Papst nach Fulda kam: Faszinierendes Modell zum Stadtjubiläum
Für mehr Klimaschutz: "Fridays for Future"-Protestmärsche überall auch in Osthessen
Nach dem Vorbild der "Fridays for Future"-Initiatorin Greta Thunberg protestieren weltweit Schüler freitags während der Unterrichtszeit für mehr Klimaschutz – auch in Osthessen. So gehen zum Beispiel am 12. April Schüler in der Bad Hersfelder Innenstadt auf die Barrikaden. Nach der Schule und passend zum Ferienbeginn um 11.30 Uhr treffen sich rund 100 Schülerinnen und Schüler am Stadthaus, um – mit Plakaten ausgerüstet und rufend – durch die Stadt zum Rathaus zu ziehen.
"Mysteriöses Flugobjekt" entpuppt sich als seltener Gasballon
Osterpredigt im Dom: "Brand von Notre-Dame macht Not in der Welt bewusst"
Mai 2019
Unhaltbarer Zustand: Im Fuldaer Osthessen-Center werden die Lifte dichtgemacht
Schafhalter in großer Sorge: Der Wolf kehrt zurück nach Osthessen
2019 ist auch das Jahr des Wolfes: Seit dem Frühjahr häufen sich die Vorkommnisse in der Region Osthessen, im Mai dann die erste Bilanz: In Mittelkalbach, Kathus, Alheim-Licherode, Bad Kissingen, Ulrichstein und Stumpertenrod wird das scheue Raubtier binnen kürzester Zeit nachgewiesen. Kaum ein anderes Thema polarisiert seither so: Soll der Wolf, der lange Zeit in Deutschland als ausgerottet galt, wieder in den heimischen Wäldern leben? Gerade Schafhalter fürchten um ihr Vieh. Bis Ende 2019 holt der Wolf nachweislich mehrere Nutztiere von den Weiden. In den sozialen Netzwerken wird über das Thema heftig - und vor allem emotional - diskutiert.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Zwanzig Jahre Fürstliches Gartenfest
"What a wunderfull weekend": Auch die 20. Auflage des Fürstlichen Gartenfestes war in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Vier Tage lang stand das Barockschloss in Eichenzell ganz unter englischem Gartenfest-Feeling. Über 25.000 Besucher nutzen diese Gelegenheit und machten sich in und um Hessens schönstes Barockschloss ein paar wundervolle Stunden. Immer wieder beliebt: das schon traditionelle O|N-Foto-Shooting unter dem Motto "Wer hat den schönsten Hut?".
Land unter: Schwere Unwetter lassen Osthessen im Hochwasser versinken
KINZIG|NEWS - das neue Online-Nachrichtenportal für den Main-Kinzig-Kreis
Heimatverbundenheit in digitaler Form: Das verspricht das Schwester-Portal von OSTHESSEN|NEWS, das neue Online-Nachrichtenportal KINZIG|NEWS. Am 25. Mai wird es zur Mittagszeit auf der Messe Wächtersbach offiziell in Betrieb genommen: "Mit KINZIG.NEWS starten wir in eine neue Dimension. Wir verbinden durch unseren Partner, das Druck- und Pressehaus Naumann, Tradition mit Moderne", erklärt Chefredakteur Christian P. Stadtfeld.
Juni 2019
Tausende begeisterte Fans: Uniplatz-Konzerte mit der EAV, Nena und Mark Forster
Nach dem eher ruhigen Auftakt im März gehen die Feierlichkeiten zum 1.275-jährigen Stadtjubiläum so langsam, aber sicher in die heiße Phase. Nachdem bereits Ende Mai die Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) ein fulminantes Konzert am Fuldaer Uniplatz abgeliefert hat, ziehen Anfang Juni Nena und Mark Forster nach - letzterer gleich mit zwei Auftritten. Bei herrlichem Frühsommerwetter kommen tausende Fans und sind begeistert. Mark Forster selbst hat es offenbar auch bestens gefallen, er überlege sogar, nach Fulda zu ziehen, ob der genialen Stimmung.
9.000 Wallfahrer von nah und fern feiern mit Bischof Gerber das Bonifatius-Fest
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis: Am Sonntag, 2. Juni, feiert der neue Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber auf dem Domplatz mit über 9.000 Wallfahrern von nah und fern sein erstes Bonifatius-Fest. Zuvor ist er selbst als Pilger in den frühen Morgenstunden aufgebrochen und mit den Gruppen aus Dietershausen und Künzell zum Grab des Heiligen Bonifatius nach Fulda gezogen. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßt er die Gläubigen, die Konzelebranten sowie die Seminaristen vor dem Fuldaer Dom, die aus ganz Deutschland angereist sind.
Der Mord an Walter Lübcke beschäftigt Justiz und Öffentlichkeit auch noch sechs Monate nach der Tat
Als Tatmotiv nennt Stephan E. Äußerungen Lübckes während der Flüchtlingskrise 2015. Lübcke hatte sich damals für die Aufnahme von Flüchtlingen eingesetzt und war der Hetze gegen diese von Seiten der Kagida, des Kasseler Ablegers der islamfeindlichen und rassistischen Pegida, bei einer Bürgerversammlung im Oktober 2015 öffentlich entgegengetreten. Danach war er zahlreichen Anfeindungen und Morddrohungen ausgesetzt.
Lübckes Tötung, deren Hintergründe und Folgen sind bis heute Thema einer breiten öffentlichen Debatte in Deutschland. Diskutiert werden unter anderem die Kenntnisse der deutschen Sicherheitsbehörden über den Tatverdächtigen, die mögliche Mitverantwortung der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) für den Mord, das Verhältnis der CDU zur AfD, zunehmende Angriffe auf Kommunalpolitiker und mangelnde Strafverfolgung von Hass-Kriminalität in sozialen Netzwerken.
Zehn Tage für die Ewigkeit: Danke, Bad Hersfeld, für diesen genialen Hessentag!
Auszüge aus dem Kommentar von O|N-Redaktionsleiter Hans-Hubertus Braune vom 18. Juni 2019: „Was wurde im Vorfeld des Hessentages in Bad Hersfeld vom 7. bis zum 16. Juni nicht alles schlecht geredet – getreu dem Motto: "Die können das eh nicht ..." Nur gut, dass es im Vorfeld ein paar positiv gestimmte "Verrückte" gab, die sich Tag und Nacht um die Ohren geschlagen haben, um ein Fest zu wuppen, das in überaus schöner Erinnerung bleiben wird. Über 862.000 Besucher, über 1.000 Einzelveranstaltungen in zehn Tagen: das sind die nackten Zahlen.
150.000 glückliche Besucher: Das Stadt- und Bürgerfest war der Hammer
Als "bestes Stadtfest aller Zeiten" hatte es das City Marketing im Vorfeld angepriesen. Dass man die üblichen Bühnen am Uniplatz und im Museumshof um weitere Spielstätten erweitert, ist eine super Idee. So ist praktisch die ganze Innenstadt mit einbezogen, ist Partymeile und Chilling-Room zugleich. Da ist für jeden der über 150.000 Besucher an den vier Tagen was dabei. Das Programm ist abwechlungsreich und ansprechend. Vor allem die Abendveranstaltungen ziehen die Massen. Alle sind fröhlich gestimmt und haben die Ahnung, an einer tollen Sache gemeinsam teilzunehmen. Auch durch das gewachsene Geschichtsbewusstsein: Es ist ein kluger Schachzug, zwei herausragende Epochen in der Fuldaer Historie exponiert zu präsentieren - spielerisch durch den Mittelaltermarkt am Bonifatius-Denkmal und das spektakuläre Barockfestival im Schlossgarten. Dazwischen - in der Pauluspromenade - der Regio-Markt und das Riesenrad. Großartig! - Morgen: Juli, August & September 2019 (mw) +++