Wenn die Stadt zum Nadelöhr wird

Riesen-Bauprojekt ab 2024: Bad Hersfelder Hochbrücke wird komplett ersetzt

In eine Riesen-Baustelle verwandelt sich ab 2024 die Bad Hersfelder Hochbrücke.
Fotos: Klaus Dehnhard

05.12.2019 / BAD HERSFELD - In eine Riesen-Baustelle verwandelt sich ab 2024 die Bad Hersfelder Hochbrücke: Das 1968 errichtete Bauwerk am Peterstor, das gewaltig in die Jahre gekommen ist, wird durch eine neue Konstruktion ersetzt. Die Kosten schätzt die Projektmanagement-Gesellschaft Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau (DEGES), die die aktuellen Planungen für den Ersatz der Hochbrücke vorgestellt hat, auf rund 36,5 Millionen Euro.



Martin Bode, Fachbereichsleiter im Technischen Rathaus, spricht in diesem Zusammenhang von „einem aufwendigen und komplexen Bauvorhaben“. Während die Überführung der Bundesstraße 324 über die Bahntrasse im Bereich des Peterstors neu errichtet wird – das dauert circa fünf Jahre –, müssten sich die Verkehrsteilnehmer auf umfassende Umleitungen einrichten.

Städtebaulich wird sich an der Hochbrücke nicht viel ändern: Wie Dr. Wolfram Eberhardt, Projektleiter bei der DEGES, erläutert, lassen die nah angrenzende Bebauung, die Unterführung, die Querung der Bahnstrecke und das Leitungsgeflecht sowie der Geisbach im Untergrund „wenig Spielraum“. „Das schönste Bauwerk wird es nicht“, sagt der Ingenieur. Sowohl eine Trog-Lösung als auch einen Kreisel schließen die Planer aus. Allerdings wird die Unterführung für Fußgänger und Radfahrer barrierefrei erschlossen und die Bushaltestelle an der Kleinen Industriestraße außerhalb der Fahrspuren verlegt.

Die neue Brücke soll auf eine tägliche Belastung von 30.000 Fahrzeugen ausgelegt sein. Hinzu gesellen sich pro Tag 1.270 schwere Nutzfahrzeuge (Schwerlastverkehr). Während der Bauphase erwartet die Auto- und Brummifahrer eine halbseitige Verkehrsführung. Im ersten Bauabschnitt soll der nördliche Überbau (auf der Seite der einstigen Autozentrale), im zweiten Bauabschnitt die südliche Hälfte (auf der Seite des ehemaligen Schlachthof-Areals) erneuert werden.

Wie die Vertreter der DEGES berichten, pflege man engen Kontakt mit der Deutschen Bahn, um sich untereinander in Sachen „Planung für die Neubaustrecke Fulda-Gerstungen“ abzustimmen. „Wir stehen vor einer großen Herausforderung“, meint Bürgermeister Thomas Fehling mit Blick auf das Bahnprojekt und den Ausbau der Autobahn 4, der parallel zum Hochbrücken-Mammut-Unterfangen laufen könnte. (Stefanie Harth) +++

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