Das Sams war nicht dabei
Bestseller-Autor Paul Maar als Leser im "Schiefen Märchen-Trio"
Fotos: Gudrun Schmidl
05.12.2019 / BEBRA -
Das Sams war nicht dabei, das kommt ja auch immer samstags. Aber es verfolgt den Bestseller-Autor Paul Maar, der 60 Bücher geschrieben hat und bedauert, dass er immer wieder auf den Sams-Autor festgelegt ist. Am Dienstag präsentierte er im Rahmen einer musikalischen Lesung in der Hoehlschen Buchhandlung im be! sein mit „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“ getiteltes Buch für Erwachsene. Ein Programmhöhepunkt im Jubiläumsjahr 2019/2020 des Kulturzuges Bebra e.V. als Veranstalter und ein Hochgenuss für alle, die „ihre Kindheit nicht wie einen alten Hut abgelegt haben“. Paul Maar betont, dass er sein inneres Kind nicht zuhause gelassen hat.
Paul Maar, ein Meister im Erzählen fantasievoller und witziger Geschichten, verdreht Märchenfiguren und klassische Märchenmotive zu ulkigen Zungenbrechern, verrückten Erzählungen und witzigen Abzählreimen, die allesamt wunderbar unterhaltsam sind. Vor allem seine Namensschöpfungen der erwähnten Prinzessinnen und Könige sind eine Fundgrube für jedes Namensregister.
Damit Konrad Haas und Wolfgang Stute aber nicht nur rumsitzen und warten bis er fertig ist, wurden sie bei den Dialogen mit einbezogen. Der Autor huldigte im Gegenzug Prinzessin Annemarie mit seiner Gesangsstimme, die auf die Kleinanzeige des Königssohns, ein ewiger Junggeselle, reagierte. Beim Treffen im Karstadt-Restaurant im vierten Obergeschoss kam es zum Eklat. Der Königssohn wurde von ihr bei ihrer Charakterprüfung erwischt. Dazu durchwühlte er während einer kurzen Abwesenheit ihre Handtasche. Was ist die Moral von der Geschicht? So was tut man einfach nicht. Augenzwinkernd, nicht allzu offensichtlich, gibt Maar immer wieder Denkanstöße. Gleich drei Geschichten über warme Milch, einen goldenen Fön, mit dem sie telefonieren konnte und einem Herd, der ins Kino ging, widmete er Prinzessin Elisa, die einfach nicht einschlafen konnte.