28-Jähriger bei Unfall getötet

Neue Erkenntnisse: Unfallfahrer ist mit Schwester des Opfers verlobt


Foto: Henrik Schmitt

28.11.2019 / GROßENLÜDER - Ein Auto kommt von der Straße ab, überschlägt sich mehrfach, bleibt auf einer angrenzenden Wiese liegen. Fünf Personen befinden sich im Wagen, eine davon ist schwer verletzt. Anstatt Hilfe zu holen, dem blutenden Mann beizustehen, fliehen die Mitfahrer vom Unfallort, überlassen den Schwerverletzten seinem Schicksal. Der 28-Jährige stirbt.



Auch noch Tage nach dem schrecklichen Unfall bei Großenlüder-Müs sind die Menschen fassungslos. Nach derzeitigem Erkenntnisstand war das Fahrzeug von Müs kommend in Fahrtrichtung Bad Salzschlirf unterwegs, als es aus bislang unbekannter Ursache linksseitig von der Fahrbahn abkam. Im Zuge der sofort eingeleiteten polizeilichen Unfallermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass sich zum Zeitpunkt des Unfalls - neben dem tödlich Verletzten - möglicherweise noch weitere Personen im Fahrzeug befanden. Bei den mit Hochdruck geführten Ermittlungen der Fuldaer Fachdienststelle für Unfallfluchtermittlungen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Fulda konnte bereits am frühen Sonntagmorgen ein 27-jähriger polnischer Staatsangehöriger ohne festen Wohnsitz in Hessen als mutmaßlicher Fahrzeuginsasse festgenommen werden. Der bei ihm Stunden nach dem Unfall durchgeführte Atemalkoholtest ergab einen Wert von rund einem Promille. Mittlerweile hat er gestanden, der Unfallfahrer gewesen zu sein

Wie nun die FZ berichtet, ist der 27-Jährige mit der Schwester des tödlich Verunglückten verlobt. Er selbst habe bei einer Befragung angegeben, nicht betrunken gewesen zu sein. Als Unfallfahrer muss er sich nun wegen fahrlässiger Tötung, Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht in einem Strafverfahren verantworten.

Die anderen drei Fahrzeuginsassen wurden nach einer Vernehmung wieder entlassen. Ihnen könnte eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung drohen – falls ermittelt wird, dass sie den Verletzten bewusst im Stich ließen. (mr) +++

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