Wackelnde Finanzierung
Al-Hami: Die Zukunft des Gesundheitssystems in Deutschland
Fotos: privat
12.11.2019 / ANZEIGE -
Lange gehört das deutsche Gesundheitswesen zu den besten weltweit. Die Fortschritte der Medizin sind in allen Bereichen vorbildlich. Das 5. Sozialgesetzbuch (SGB V), der sog. gemeinsame Bundesausschuss (g-BA), Kassenärztliche Vereinigungen, Ärztekammern, Krankenkassen, Gesundheitsministerien auf Bundes- und Landesebene, Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft und andere regeln das komplizierte und normalerweise für den Patienten nicht durchschaubare Gesundheitswesen.
(Gesundheitsstrukturgesetz - GSG vom 18. Dezember 1992).
Fakt ist: Die Finanzierung im Gesundheitssystem wackelt ständig. Sie ist abhängig von anderen systemfremden Faktoren, wie Arbeitslosenquoten, wechselnde Politik etc. Das sog. duale Finanzierungssystem der Krankenhäuser wird zulasten der Krankenhäuser seit Jahren vom Staat (Bund und Länder) nicht oder nur zum Teil eingehalten.
1. Der medizinische Fortschritt geht weiter und die Kosten für das Gesundheitssystem werden ständig steigen, wenn die Leistungsansprüche der Patienten bleiben bzw. steigen.
3. Der Fachkräfte-Mangel im Gesundheitswesen, insbesondere Mangel an Pflegepersonal, verursacht nicht nur wirtschaftlichen Schaden. Die Qualität im Gesundheitssystem wird schlechter. Das Gesundheitssystem in Deutschland wird hauptsächlich von den Arbeitgebern und von den Versicherten selbst finanziert. Die Krankenkassen verwalten in erster Linie das Geld der Arbeitgeber und der Versicherten. Die Leistungserbringer sind u.a. Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte. Diese verdienen das Geld der Versicherten und der Arbeitgeber. In diesem System haben die Zahler des Gesundheitssystems am wenigsten zu entscheiden. Die Politik doktert seit Anfang der Neunziger Jahre (GSG 1992) am System und führt unser System immer mehr in strukturelle und finanzielle Probleme. Der sog. Gemeinsame Bundesausschuss (g-BA) reflektiert, was man von den Wählern (Patienten) hält.
Dr. Samir Al-Hami