"Das ist immer so"

SGB-Trainer Gören vermisst positive Unterstützung

Nach dem Spiel bedankten sich Spieler und Trainer für die Unterstützung. Über die Haupttribüne jedoch gab es harsche Töne.
Archivfoto: Hendrik Urbin

11.11.2019 / FULDA - Lange Zeit sah es nach einem neuen Tiefpunkt aus, denn 15 Minuten vor dem Ende führte der Fußball-Hessenligist FSV Fernwald bei der SG Barockstadt mit 2:0. Dass die SGB das Spiel doch noch mit 3:2 gewann, kann nur positiv bewertet werden. Dass man sich aber gegen die schwächste Defensive der Liga schwer tat, passte in das Bild der vorigen Wochen.



Sedat Gören, Trainer der SG Barockstadt, wollte nach dem Spiel unbedingt das Positive der 90 vorherigen Minuten hervorheben: "Die zweite Halbzeit war gut, man darf das Spiel jetzt nicht in gewisse Minuten zerstückeln. Der Gegner hat auch Spieler, die Qualität in der Offensive haben." Jedoch sah es auch lange Zeit in der zweiten Halbzeit danach aus, als würde man sich an Fernwald die Zähne ausbeißen, was im Vorfeld der Partie nicht unbedingt zu erwarten war.

Erst, als die Körner bei den Gästen merklich weniger wurden, drehte die Barockstadt noch das Spiel. Dass es eine Qualität ist, genug Fitness zu haben um ein Spiel in den Schlussminuten noch zu drehen, bedarf es keine Diskussion. Doch warum musste dem FSV erst die Puste ausgehen, damit die SGB ihren Heimsieg einfahren konnte? Gören lieferte nach dem Spiel eine Antwort: "Wenn der Gegner eine Fünferkette hat und dafür ein Dreierblock, dann ist das schwer." Einfallslosigkeit wollte er sich und den Spielern jedoch nicht vorwerfen lassen, war das Chancenplus doch klar auf Seiten der Hausherren.

Gören vermisst positive Unterstützung

Während auf dem Platz der Wille da war, den Sieg einzufahren, wurde es auf der Haupttribüne zeitweise sehr unruhig. Buh-Rufe zur Pause, "aufhören" und "bleibt direkt in der Kabine" waren zu vernehmen. Abgesehen vom Dauer-Gesang der Fangruppierung in der Kurve wünschte sich Gören, dass auch der Rest des Stadions in schweren Situationen der Mannschaft den Rücken stärkt: "Das ist hier immer so, eine Aktion wird immer negativ umgewandelt. Der ein oder andere Spieler hört dann dahin, das sind ja keine Profis."

Schuld sei die Erwartungshaltung einiger Zuschauer. "Viele Leute haben gedacht, dass wir hier 7:0 gewinnen. Aber jeder Gegner ist schwer zu bespielen, jedes Spiel muss man neu angehen", betonte der SGB-Trainer. Unterm Strich steht, dass man drei Punkte einfuhr und mit dem Spitzentrio um Stadtallendorf, Eddersheim und Hessen Kassel Schritt hält. Das ist das Positive an einem Tag, an dem die SG Barockstadt dank eines Schlussspurts ein erneutes Betreten der Talsohle abwendete. (tw) +++

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