Nach Attacke in Münster

Hessens Fußball-Chef Stefan Reuß verurteilt Gewalt gegen Schiedsrichter


Symbolbild: O|N

28.10.2019 / FRANKFURT/M. - Die fassungslosen Szenen auf dem Fußballplatz in Münster (Landkreis Darmstadt-Dieburg) erschüttert die Sport- und Fußballwelt: ein Schiedsrichter war nach einem Feldverweise gegen einen Spieler bewusstlos geschlagen worden und kam in ein Krankenhaus. Nun hat Stefan Reuß, Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes, mit einer Stellungnahme reagiert. 



Am Sonntagnachmittag kam es bei der Partie Fr. Spvgg Münster gegen TV Semd in der Kreisliga C Dieburg zu einem Gewaltvorfall: Der 22-jährige Schiedsrichter wurde von einem 28-jährigen Spieler niedergeschlagen. Auslöser der Attacke war offensichtlich ein Feldverweis, den der Unparteiische gegen den betreffenden Spieler unmittelbar vor dem Schlag aussprach. Der Schiedsrichter wurde für Untersuchungen und zur weiteren Behandlung mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die Partie musste abgebrochen werden.

„Wir sind schockiert über diesen neuerlichen Vorfall körperlicher Gewalt gegen unsere Schiedsrichter in Münster. Leider reißen die Meldungen von verbaler und körperlicher Gewalt gegen Schiedsrichter in jüngster Zeit nicht ab. Wir werden diese Auswüchse an Gewalt nicht tolerieren, sondern mit aller Härte und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln sportgerichtlich dagegen vorgehen. Dem betroffenen Schiedsrichter wünschen wir eine baldige Genesung und werden ihn auf diesem Weg und in Zukunft bestmöglich unterstützen“, erklärte am Montag HFV-Präsident Stefan Reuß.

„Ich appelliere an alle Vereine, sich bewusst zu machen, dass wir in eine zunehmend dramatischere Situation kommen und immer weniger Sportfreunde zukünftig bereit sein werden, sich als Schiedsrichter einzubringen. Lassen sie es nicht soweit kommen und setzen sie gegen Spieler und Mitglieder, die sich nicht an Spielregeln und faireren Umgang halten, ein deutliches Zeichen“, so Präsident Reuß abschließend. In Berlin hatten am Wochenende Schiedsrichter nach der Häufung von gewalttätigen Attacken gestreikt, ähnliches wird nach den fassunglosen Szenen von Münster bereits in Hessen gefordert. (pm/the) +++

X