Tolle Veranstaltung der Caritas

Gehörlose lernten Pantomime "JOMI" im Dokumentarfilm kennen

Diplom-Sozialarbeiter Werner Althaus führte in den Film über "JOMI" ein.
Fotos: Winfried Möller, Rasdorf

28.10.2019 / FULDA - Zu einem unterhaltsamen Abend, aber auch einem Abend der Ermunterung, hatte Werner Althaus, Diplom-Sozialarbeiter zum Caritas-Gehörlosentreff in der Caritas-Altentagesstätte am Hexenturm in Fulda eingeladen. Gezeigt wurde der Film "JOMI: lautlos-aber nicht sprachlos?"



Einmal im Monat treffen sich Gehörlose und Hörgeschädigte in Fulda, um sich auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen sowie Geselligkeit zu erleben. Begleitet wird der Treff seitens des Caritas-Fachbereichs Hörgeschädigtenhilfe, der auch Fachthemen anbietet. Darüber hinaus werden Sonderveranstaltungen wie zum Beispiel der Themenabend organisiert. Außerdem berät Werner Althaus in Gebärden- und Lautsprache und gibt Kurs zum Erlernen der Gebärdensprache.

Das Erlernen der Gebärdensprache, einer anerkannten, eigenständigen Sprache, sei ein Beitrag zur Inklusion, so der Fachberater. "JOMI", Josef Michael Kreutzer, geboren 1952, ist ein gehörloser Künstler, der als Solopantomime zu weltweitem Erfolg gelangt ist. Körpersprache und Pantomime gibt er als Lehrer und Dozent auch an Menschen mit Hörvermögen weiter. Im Jahre 1994 hatte er einen Auftritt in Fulda, an den sich noch Hörgeschädigte erinnern. Man habe ihn kennengelernt als tollen Künstler, so Edith Keitz, die eine Autogrammkarte von damals mitgebracht hatte.

"JOMIs" Geschichte ist spannend. Als Kind wurde er durch eine Hirnhautentzündung gehörlos. Er lernte mit den Augen zu hören, wie er in dem Film selbst sagt. Eigentlich sollte er einen "richtigen" Beruf erlernen, wäre es nach dem Willen seines Vaters gegangen. Der Dokumentarfilm des Regisseurs Sebastian Voltmer stellte die Höhen und Tiefen des Künstlers eindrucksvoll vor. Ausgebildet bei dem französischen Pantomimen Marcel Marceau mit Abschlussdiplom, trat "JOMI" in der ganzen Welt auf. Besonders Kinder mit Handikap haben es ihm angetan, und so arbeitet er mit Schulen zusammen und inszeniert Theateraufführungen.

In der anschließenden Diskussion bestätigten die Gehörlosen nicht nur das realistische Bild, das der Film zeigt, sondern auch, dass das Erreichen eines gesteckten Ziels trotz Hörschädigung möglich ist, auch wenn eine hohe Kraftanstrengung notwendig ist. Es wurde vorgeschlagen mit den Planern der Landesgartenschau und der Stadt Fulda zu verhandeln, ob nicht "JOMI" als Gast eingeladen werden könnte.

In Gebärdensprache hatte Werner Althaus in den Film eingeführt. Unter den Gästen waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Gebärdensprachkursen sowie Monsignore Michael Freiherr von Lüninck, der ehemalige Diözesan-Gehörlosenseelsorger im Bistum Fulda. Werner Althaus dankte besonders Slawomira Bok und Anni Schäfer, die sich um die Organisation des Filmabends gekümmert hatten. (pm) +++

Eine Autogrammkarte, die sie persönlich vom Pantomimen \"JOMI\" bekommen hatte, hatte Edith Keitz mitgebracht.

Das Publikum war bestens aufgelegt.

X