Handball-Landesliga kompakt

HSV feiert Schützenfest - HSG marschiert weiter

Steht dem HSV wieder zur Verfügung und steuerte sieben Treffer zum Heimsieg bei: Lennert Sitzmann.
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

27.10.2019 / REGION - Vier Spiele, nur eine Niederlage: die osthessischen Handball-Landesligisten feierten beinahe einen perfekten Spieltag. Während der TV Hersfeld, die HSG Großenlüder/Hainzell und der Hünfelder SV jeweils Siege feiern durfte, musste sich lediglich die TG Rotenburg geschlagen geben - allerdings gegen eine Spitzenmannschaft der Liga.

TG Rotenburg - HSG Fuldatal/Wolfsanger 24:27 (13:14)


"Schade, dass wir uns nicht belohnt haben", sagte Rotenburgs Trainer Robert Nolte und sprach von einer starken Vorstellung seiner Mannschaft. Nahezu über die komplette Spielzeit hätte die TGR, die auf Tomislav Balic hatte verzichten müssen, mit der Spitzenmannschaft aus Fuldatal und Wolfsanger mitgehalten.

Dass der Sieg an die HSG letztlich an die HSG ging, das lag vor allem an den zehn Minuten nach der Pause. Aus einem 14:13 machte der Gast ein 19:15 und brachte erstmals vier Treffer zwischen sich und den Rotenburgern, die selbst beim 10:8 im ersten Abschnitt mit zwei Toren in Front lagen. "Dass Fuldatal anschließend nicht komplett über uns gerollt ist, muss ich meinen Jungs hoch anrechnen", führte Nolte aus.

Was er meinte? Die TGR gab nämlich nicht auf, kämpfte sich zurück ins Spiel und war beim 21:22 durch Petar Cutura wieder in Schlagdistanz. "Danach haben wir manchen Angriff nicht diszipliniert gespielt", monierte Nolte, warum die HSG auf drei Treffer (24:21) enteilen konnte und am Ende mit 27:24 als Sieger die Halle verließ. 

TG Rotenburg: Dick, Drazen - Harbusch (5/3), N. Fischer, J. Fischer, Golkowski (2), Reyer, B. Balic (4), Schuhmann (4), Günther, Holl (5), Gerlich, Cutura (4).
HSG Fuldatal/Wolfsanger: Schäfer, Huth - Witzel 81), Feckler (1), Simon (6), T. Welch, F. Welch (1), Scholz (2), Grebe (1), Barth (5), Gericke (1), Hochapfel (1), Rudolph (5/3), Helbing (3).

TV Hersfeld - VfL Wanfried 27:20 (13:8)

Der plötzliche Abgang von Ausnahmespieler Vladimir Djuric nach Vellmar hat den VfL Wanfried in eine Art Schockzustand versetzt, in Hersfeld kassierte der große Meisterfavorit seine zweite Niederlage der Saison - und war mit nur neun Spielern in die Festspielstadt angereist. "Wenn ich drei Spitzen-Ausfälle habe, dann interessieren mich die Ausfälle des Gegners gar nicht", ließ TVH-Trainer Christian Weiß das Argument aber nicht zu.

Schließlich musste Weiß auf Lasse Reinhardt, Lukas Berger und Michael Krause und verzichten und war zum Umstellen gezwungen. Hristijan Remenski organisierte den Mittelblock, Jacob Räther lenkte phasenweise das Spiel als Mittelmann und Routinier Marco Kemmerzell stand als weitere Option auf dem Spielberichtsbogen. Kemmerzells Eingreifen war nicht von Nöten, da der TVH die Begegnung dominierte.

"Wir haben das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute bestimmt und dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt", freute sich Weiß über die Vorstelltung seiner Sieben, die dank einer starken Abwehrleistung nur 20 Gegentore zuließ und auch vorne weitestgehend überzeugte. "Wir haben taktisch sehr, sehr sauber gespielt und auch wenn es mal nicht so in Schwung kam, haben wir im Eins-gegen-Eins gute Aktionen gehabt", so ein zufriedener Christian Weiß abschließend. 

Von diesem Spiel lag keine Statistik über die Torschützen vor. 

TV Hersfeld: Kretz, Wasem, Kürten - Deppe, Rübenstahl, Kemmerzell, Förtsch, Räther, Remenski, Koch, Petersen, Wiegel, Krause, Schott.
VfL Wanfried: Degenhardt, Harseim - Milosavljevic, Wunderlich, Jonathan Ebel, Friege, Bley, Dietzel, Wehr, Johannes Ebel.

Hünfelder SV - HSC Zierenberg 41:30 (23:20)

Passend zum Oktoberfest haben Hünfelds Handballer den zweiten Saisonsieg gefeiert und die gefährdete Zone erst einmal verlassen. Gegen Aufsteiger Zierenberg stellte die Sieben von Trainer Holger Hölzinger aber erst nach dem Seitenwechsel die Weichen auf Sieg. "In den ersten 30 Minuten war die Abwehr nicht existent", sagte Betreuer Hanno Bentler über Abschnitt eins, in dem die Zuschauer bereits 43 Tore bestaunen durften.

In den zweiten 30 Minuten ließen die Gastgeber aber nur noch zehn Treffer des HSC zu, warfen selbst 18 und kamen so zu einem Kantersieg. "Wichtig war die Höhe des Sieges, auch wenn es bis Minute 38 gedauert hat, ehe wir uns entscheidend absetzen konnten", führte Bentler aus. Denn gegen Zierenberg, das ohne Punkt am Ende der Tabelle liegt, war ein Hünfelder Erfolg fest eingeplant.

Negativer Höhepunkt der am Ende einseitigen Begegnung: die roten Karte gegen die Gäste-Spieler Andreas Rudolph und Matthias Spangenberg nach groben Foulspiel. "Bei besserer Chancenverwertung hätten wir noch höher gewinnen können", hatte Bentler insgesamt zwölf Hünfelder Fahrkarten notiert. Diesmal sollten die Schwächen des HSV vor dem gegnerischen Kasten allerdings unbestraft bleiben.

Hünfelder SV: Masché, Simon - Sitzmann (7), Sauer (7/4), Bachus (3), Walter (2), Gute (1), Aha, Heidler, Wald (6), Wagner (1), Sauerbier (2), Kircher (12).
HSC Zierenberg: Meyer, Krümmel - Richter, Barthel, Weber, Feyh (3), Schnitzer (8), Kunz (4/1), Hörder (6), Stiegenroth (1), Rudolph, Spangenberg (5/3), Kunz, Eckhardt (3).
Rote Karten: Jannik Bachus (Hünfeld, 42., dritte Zeitstrafe), Andreas Rudolph (Zierenberg, 39., Foulspiel), Matthias Spangenberg (Zierenberg, 40., Foulspiel).

Eschweger TSV - HSG Großenlüder/Hainzell 32:35 (15:18)

Von einem schweren Gang für den weiterhin ungeschlagenen Tabellenführer berichtete Joachim Bug, Trainer der HSG Großenlüder/Hainzell. Denn mehrmals lagen die Gäste scheinbar komfortabel in Führung (14:10, 21:17, 27:22, 31:26), doch der Aufsteiger aus Eschwege kehrte stets zurück und war in der Schlussphase wieder auf Schlagdistanz (31:33).

"Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen", sagte Bug und monierte eine fehlende Linie bei den Unparteiischen, die diese Hektik provoziert habe. Entscheidend benachteiligt sei aber keine der beiden Mannschaften geworden, jubeln durfte aber am Ende einmal mehr die HSG - zum sechsten Mal im sechsten Spiel - und baute die Tabellenführung aus. 

"Unterm Strich haben wir in den entscheidenden Phasen die Tore geworfen, das zeigt die Qualität, die wir haben", sagte Bug, der aber auch im Tempo-Verhalten Luft nach oben erkannt hat. "Wir müssen lernen, wann wir schnell spielen und wann wir vielleicht längere Angriffe spielen sollten", erklärte Bug. 

Eschweger TSV:
Gross, Medrea - Smeu (3), Wagner (3), Otto (4), Triller (1), Erdogan, Meyer (2), Stephan (7), Manegold (1), Ständer (5), Haaß (6), Manojlovic.
HSG Großenlüder/Hainzell: Weber, Herber - Sippel, Wehner (1), L. Münker (1), Kirst (2), B. Dimmerling (4), Koch (2), S. Münker (5/1), Malolepszy (8/3), Peppler (2), L. Dimmerling (3), Blinzler (7), Grosch. +++

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