Full-Service für junge Leute

Erste Bewohner im Azubikampus "pings" - "Biomülltüten sind kein Backpapier"

Michael Igelmann in einer der Küchen im "Pings"
Fotos: Hans-Hubertus Braune

21.10.2019 / FULDA - Noch sind die Handwerker in der Mehrheit, doch der neue Azubikampus in der Innenstadt von Fulda füllt sich so langsam mit jungen Leuten. Die ersten 21 Jugendlichen sind bereits eingezogen. Ob Fliesenleger, Optiker, IT, kreative Berufe oder aus dem kaufmännischen Bereich - es ist ein bunter Mix an Berufen, den die 17 Jungs und vier Mädchen lernen. Unter dem Namen "pings" bietet das Kolping Jugendwohnen bis zu 120 Auszubildenden nicht nur eine Unterkunft in der Innenstadt von Fulda, sondern auch einen Fullservice rund um die Uhr. "Das Kernkonzept orientiert sich am klassischen Kolping-Jugendwohnen", erklärt Michael Igelmann einer Gruppe von Kolpingmitgliedern aus dem Bezirk Neuhof.



Die ersten Zimmer sind fertig, der Großteil befindet sich allerdings noch im Bau. Deshalb wird sich der deutschlandweit erste reine Campus für Auszubildende erst zu Beginn des nächsten Ausbildungsjahres so richtig füllen. Der Landkreis Fulda investiert rund 14,5 Millionen Euro in den Umbau des ehemaligen Liobaheims. Mit diesem Konzept sollen mehr junge Leute für einen Ausbildungsplatz in der Region begeistert werden. Im Raum Fulda kommen auf einen Bewerber zwei freie Ausbildungsstellen. Auch daraus resultiert der Fachkräftemangel. Im Gegensatz zu anderen Regionen will der Landkreis so die heimischen Unternehmen unterstützen. Pings soll Schule machen - und auch für andere Standorte interessant werden. Was für Studenten gelte, solle auch für Azubis möglich sein.

Mit "Pings" geht Kolping neue Wege, ohne die traditionellen Werte zu vernachlässigen. Die Zimmer sind modern und mit einem neuen Raumkonzept und Möbeln aus der Region eingerichtet. Das Konzept bietet den Jugendlichen möglichst viel Gestaltungsspielraum. Legendär seien bereits die wöchentlichen Küchenpartys, erzählt Sozialpädagogin Sabrina Wess. Nützliche Tipps werden ausgetauscht, zum Beispiel, "dass Biomülltüten kein Backpapier sind". Gemeinsames Kochen, aber auch zahlreiche weitere Angebote werden organisiert. Die Jugendlichen haben rund um die Uhr einen Ansprechpartner im Haus. Im Mietpreis ist sogar ein Frühstücksbuffet enthalten. Während die meisten Jugendlichen nicht so viel Priorität auf das Frühstück legen, sollen sie so animiert werden, doch zu frühstücken und ihr Pausenbrot für tagsüber an der Arbeit zu schmieren.

"Die Gemeinschaft zu fördern ist uns wichtig", sagt Igelmann. Kreativräume zu unterschiedlichen Themen oder auch der künftige Außenbereich unter anderem mit verschiedenen Sportmöglichkeiten sollen dies unterstützen. Letztlich sollen die jungen Leute eine gute Zeit haben und ihre jeweilige Ausbildung erfolgreich abschließen. Beeindruckt vom Konzept und deren bisherige Umsetzung zeigten sich die Kolpinger aus Neuhof. Werner Reck übergab abschließend in launigen Worten den Vertretern von Kolping Jugendwohnen Fulda einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro.

Weitere Informationen zu "Pings" finden interessierte junge Leute im Internet unter der Adresse https://www.pings.de/de/ . (hhb) +++

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