Glania schafft Anschluss an die Weltspitze

Ein erster Schritt auf dem Weg nach Tokio

Schuftete jüngst im Trainingslager in Belek: Jan-Philip Glania.
Fotos: Instagram / jpglania

15.10.2019 / FULDA - Ende September hat Jan-Philip Glania (30) angekündigt, ein drittes Mal an den Olympischen Spielen teilnehmen zu wollen. Tokio 2020 ist das erklärte Ziel des Petersberger Rückenschwimmers. Mit dem Trainingslager im türkischen Belek und dem World Cup in Berlin hat der "Glaniator" die erste Etappe zurückgelegt - und ist zufrieden.


Zwar hat Glania sein Ziel, über die 50 und 100 Meter in die Endläufe zu kommen, nicht erreicht, mit seinen Auftritten war der 30-Jährige aber trotzdem zufrieden. "Ich bin direkt aus dem Trainingslager in die Wettkämpfe. Das ist eigentlich unüblich, ist aber wegen der Trainingsplanung mit Fokus auf Tokio nicht anders möglich gewesen", sagt Glania, "daher verlief Berlin zufriedenstellend."

Zumal Jan-Philip Glania über die 50 Meter (25,85 Sekunden) und die 100 Meter (55,55 Sekunden) das Finale nur denkbar knapp verpasste und beide Vorläufe jeweils auf Rang neun beendete. "Das einzige, was mich ärgert, ist, dass nur ein paar Hundertstel gefehlt haben. Das ist ein Hauch, der gefehlt hat, und das war durchaus möglich", fand Glania auch Anlass zur Selbstkritik.

Mit seinem ersten Wettkampf seit August 2018 war der Petersberger dennoch zufrieden, schließlich war in der Hauptstadt die nationale und internationale Schwimm-Elite anwesend. "Da waren schon harte Brocken dabei", sagte Glania schmunzelnd. Neben deutschen Stars wie Florian Wellbrock, Angelina Köhler oder Christian Diener, waren mit dem Japaner Ryosuke Irie und dem US-Amerikaner Michael Andrew zwei internationale Top-Schwimmer am Start, etliche Weltmeister und Olympiasieger komplettierten die Meldeliste.

"Die wichtigste Erkenntnis ist die, dass der Anschluss zur Weltspitze hergestellt ist", sagt Glania, der sich nach einem halben Jahr Becken-Abstinenz auf einem guten Weg sieht. "Für den Kopf ist das natürlich wichtig zu wissen, dass man es noch kann." Vor Berlin legte Glania in einem elftägigen Trainingslager im türkischen Belek die Grundlagen, um sich Stück für Stück in Olympia-Form zu bringen.

Täglich zwei Stunden Wasser-Training, Athletik-Training, Stabilisations-Übungen, Sprints auf der Leichtathletikbahn: Glania absolvierte ein vielfältiges und vielschichtes Trainingslager. "Die Bedingungen waren wirklich super", sagte der 30-Jährige, der auch an einer neuen Startposition arbeitet, um noch ungenutztes Potenzial freizusetzen. "Den habe ich in Berlin über die 50 Meter aber versemmelt", sagt Glania schmunzelnd.

Für die veränderte Startposition müssten Muskeln anders trainiert werden, Automatismen einstudiert werden. "Aktuell stellen viele den Start um. Das ist auch mein Ziel für Tokio, aber ich muss das noch verinnerlichen", sagt Glania, der am Wochenende bei einem Einladungsturnier in Frankreich sieben Starts absolviert. Die wichtigste Erkenntnis hat der 30-Jährige aber bereits in Berlin gewonnen: der Anschluss an die Weltspitze ist geschafft. (Tobias Herrling)

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