SV Neuhof - FV Bad Vilbel 3:2 (1:2)

Neuhof dreht Rückstand: Erst Kater-, dann Feierstimmung

Dominik Emmel (l.) und Bad Vilbel gingen zwar früh in Führung, jubeln durften aber am Ende Fabian Wozniak (r.) und der SV Neuhof.
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

14.10.2019 / NEUHOF - Ganz wichtiger Sieg für den SV Neuhof: Am Sonntag siegte der Fußball-Hessenligist im Heimspiel gegen den FV Bad Vilbel mit 3:2 (1:2), drehte einen frühen 0:2-Rückstand und landete passend zum eigenen Oktoberfest den ersten Erfolg seit Mitte August. Baris Özdemir und Neven Vujica drehten nach dem Seitenwechsel die Partie.

Neuhofs Trainer Alexander Bär wechselte im Vergleich zur Niederlage in Waldgirmes drei Mal und brachte Torwart Dogus Albayrak, Innenverteidiger Leon Bräuer und Mittelfeldmann Gyorgi Zarevski für Ahmed Hadzic, den gesperrten Josip Bagaric und Aleksandar Anastasov. Einen Tag nach dem "Oktoberfest der Kulturen" neben dem Neuhofer Gemeindezentrum, feierte der SVN sein vereinseigenes Oktoberfest.

Das sollte natürlich mit einem Heimsieg über den FV Bad Vilbel eingeläutet werden. Doch auf große Unterstützung konnte der Aufsteiger nicht zählen, das so wichtige Heimspiel wollten nur rund 150 Interessierte verfolgen. Und die Zuschauer mussten, wie so oft bei Neuhofer Beteiligung, nicht lange auf die ersten Treffer des Tages warten.

Nachdem Bad Vilbels Maximilian Brauburger und Neuhofs Radek Görner erste Abschlüsse hatten, schlugen die Gäste doppelt zu. Erst brachte Dominik Emmel den FV mit einem Traumtor per rechten Außenrist über Albayrak in Führung (14.), dann köpfte Davor Babic zum 2:0 ein (19.). Neuhofs Reklamationen, der SVN-Schlussmann sei zuvor gefoult worden, blieben von Schiedsrichter Boris Reisert ungehört.

Und so geriet der Aufsteiger in einem Spiel, das er nicht verlieren durfte, frühzeitig auf die Verliererstraße. Zwar schaffte Görner wenig später nach einem groben Patzer in der Gäste-Abwehr den schnellen Anschlusstreffer (21.), Bad Vilbel war aber die dominantere und klar bessere Mannschaft und verpasste durch Alexandr Railean, der einmal die Latte traf und einmal freistehend vergab, beste Chancen auf die Treffer drei und vier.

SVN-Trainer Bär hatte nach 35 Minuten zu viel gesehen, wechselte Stürmer Baris Özdemir für Innenverteidiger Bräuer ein und stellte auf drei Positionen um. Die taktische Maßnahme zeigte Wirkung, die Hausherren spielten nun etwas verbessert und hatten durch Zarevski einen gefährlichen Kopfballabschluss (34.).

Kurz vor dem Seitenwechsel lag der Ball schließlich im Bad Vilbeler Kasten, doch der Treffer von Velic wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition nicht anerkannt (40.). Fünf Minuten nach Wiederanpfiff war es aber passiert: am Ende der schönsten Neuhofer Ballstaffette des Tages zirkelte Özdemir von halblinker Position das Spielgerät an den langen Pfosten und von dort zum Ausgleich in die Maschen (50.).

Der SVN war nun endgültig zurück im Spiel, hatte das Momentum auf seiner Seite und drehte nur zehn Zeigerumdrehungen später die Begegnung. Neven Vujica rutschte in eine flache Hereingabe von Anastasov und brachte die Bär-Elf in Front (60.). Neuhof hatte ein Spiel, in dem der Gast zur Pause alles klar hätte machen können, gedreht und hielt nun alle Trümpfe in der Hand.

In Gefahr geriet Neuhofs Heimsieg nicht wirklich, die besten Möglichkeit der Gäste, ein Kopfball von Adnan Alik und ein Schuss von Railean, vereitelte Schlussmann Albayrak und hielt die drei Zähler für den Aufsteiger fest. Der erste Sieg seit Mitte August in Fernwald brachte den SVN auf zwei Zähler an den direkten Konkurrenten heran, entschärft hat sich Neuhofs Lage aber nur unwesentlich.

"Wir haben mannschaftlich geschlossen gespielt und kämpferisch und läuferisch eine tolle Einstellung gehabt", sagte SVN-Trainer Bär nach dem Spiel und erklärte Neuhofs Heimsieg auch mit dem Bad Vilbeler Einbruch nach der Pause. "Vielleicht wollten sie in der ersten Halbzeit alles klar machen, nach der Pause haben sie auf unserem tiefen Platz müde gewirkt", sagte Bär. Seinem SV Neuhof dürfte das natürlich nur recht gewesen sein. (Tobias Herrling)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:


SV Neuhof: Dogus Albayrak - Leon Bräuer (35. Baris Özdemir), Antonio Antoniev, David Costa Sabate (72. Seokkyoung Yoo), Radek Görner, Fabian Wozniak, Neven Vujica, Branimir Velic, Akif Kovac (55. Aleksandar Anastasov), Gyorgi Zarevski, Ivan Mamusa.

FV Bad Vilbel: Sadra Sememy - Hirot Tochihara, Davor Babic, Jonas Grüter, Maximilian Brauburger, Thorben Knauer, Alexander Bauscher, Alexandr Railean, Dominik Emmel, Adnan Alik, Oleg Huwa.

Schiedsrichter: Boris Reisert (Rödermark).

Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Dominik Emmel (14.), 0:2 Davor Babic (19.), 1:2 Radek Görner (21.), 2:2 Baris Özdemir (50.), 3:2 Neven Vujica (60.). +++

X