Hessen Kassel - SV Steinbach 2:0 (1:0)

SVS verpasst Coup: Löwen jubeln bei Damm-Debüt

Max Stadler (l.) hatte die dicke Chance auf den Steinbacher Ausgleich.
Fotos: Bernd Vogt

13.10.2019 / KASSEL - Der Coup blieb aus: Fußball-Hessenligist SV Steinbach musste sich am Samstag beim KSV Hessen Kassel mit 0:2 (0:1)geschlagen geben und verpasste eine faustdicke Überraschung. Mit zwei frühen Treffern zu Beginn beider Halbzeiten legte der einstige Regionalligist die Weichen, Mahir Saglik und Adrian Bravo Sanchez trafen für den kriselnden KSV.



Während SVS-Trainer Petr Paliatka nach dem 2:1-Erfolg in Baunatal nur verletzungsbedingt Lukas Gemming für Fabian Wiegand brachte, gab es bei den Hausherren einige Änderungen. Auf dem Platz mussten Ingmar Merle und Luis Allmeroth für Adrian Bravo Sanchez und Jon Mogge weichen, an der Seitenlinie gab Tobias Damm nach der Entlassung von Dietmar Hirsch sein Debüt.

Und der neue Löwen-Dompteur mit Co-Trainer Sebastian Busch durfte bereits nach neun Minuten das erste Tor unter seiner Regie bejubeln. Nach einer zunächst geklärten Ecke kam der zweite Ball in den Strafraum zu Mahir Saglik und der Ex-Profi hatte freistehend vor SVS-Schlussmann Daniel Heinrich keine Mühe, den kriselnden Favoriten in Führung zu bringen. 

Wenig später verhinderte Heinrich gegen Bravo Sanchez den nächsten Kasseler Treffer (12.), ehe quasi im Gegenzug Max Stadler eine Hereingabe von Kirche Ristevski nur um Zentimeter verpasste und am Ausgleich vorbei rutschte (13.). Der einstige Regionalligist führte verdient, der Aufsteiger aus dem Mühlengrund machte defensiv seine Sache zwar ordentlich, in der Offensive fehlten aber die zündenden Ideen.

In der Schlussphase der ersten Hälfte hatte der SVS Glück, dass der KSV nicht die Vorentscheidung markierte. Zunächst stand Mogge bei seinem Kopfballtreffer im Abseits (35.), dann traf Lukas Iksal aus kurzer Distanz statt dem leeren Tor nur den Pfosten (40.). Nach dem Seitenwechsel bekamen die rund 1.400 Zuschauer im Auestadion quasi ein Déjà-vu zu sehen.

Denn wieder waren keine zehn Minuten gespielt, wieder schlug Kassel früh zu. Der eingewechselte Tom Wiegand wurde von Tim Philipp Brandner stehen gelassen, dessen Ball in die Mitte wuchtete Bravo Sanchez aus zehn Metern an die Unterkatte der Latte und von dort aus ins Tor - 2:0 für die Löwen (53.). In der Folge hatten die Gastgeber durch Mogge (60.) und Iksal (62.) zwei dicke Dinger, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

Von den Gästen hingegen war nach vorne kaum etwas zu sehen sein. Ein harmloser Freistoß von Kubilay Kücükler sollte schon die nennenswerteste Aktion des SVS gewesen sein (65.). Bitter aus KSV-Sicht: Schlussmann Niklas Hartmann verletzte sich dabei am Knie und musste durch Maximilian Zunker ersetzt werden. In Gefahr geriet Kassels verdienter und souveräner Sieg aber natürlich nicht mehr.

"Kassel war besser, hat verdient gewonnen und am Ende hatten wir Glück, nicht höher verloren zu haben", sagte SVS-Trainer Petr Paliatka nach der doch zu erwartenden Niederlage bei den Löwen. Chancenlos, so Steinbachs Linienchef, sei der Aufsteiger aber nicht gewesen. "Hätten wir gespielt wie in Baunatal, dann wäre etwas drin gewesen", musste Paliatka einen Leistungsabfall konstatieren.

Als einen Knackpunkt der Begegnung nannte Palitaka, neben den frühen Gegentoren, die vergebene Chance von Stadler. "Fällt da der Ausgleich, entwickelt sich möglicherweise an anderes Spiel", trauerte der SVS-Trainer der dicken Gelegenheit hinterher. Mit der nötigen Sicherheit im Rücken durch die frühe Führung landete Kassel nach der Trainerentlassung einen ungefährdeten Erfolg. (the)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

KSV Hessen Kassel: Niklas Hartmann (67. Maximilian Zunker) - Alexander Mißbach, Adrian Bravo Sanchez, Frederic Brill, Jon Mogge, Sergej Evljuskin, Alban Meha, Tim Philipp Brandner, Mahir Saglik (76. Sebastian Schmeer), Lukas Iksal (67. Marco Dawid), Nael Najjer.

SV Steinbach: Daniel Heinrich - Sasa Dimitrijevic (78. Marcel Ludwig), Lukas Gemming (46. Tom Wiegand), Michael Wiegand, Dumitru Alin Neacsu, Leon Wittke, Sebastian Bott, Kubilay Kücükler (84. Nikola Milenkovski), Fabian Koch, Max Stadler, Kirche Ristevski.

Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (Marburg).

Zuschauer: 1.400.

Tore: 1:0 Mahir Saglik (9.), 2:0 Adrian Bravo Sanchez (52.). +++

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