Vier tote Tiere in Dens

Schäfer ist sich sicher: "Ein Wolf hat meine Schafe gerissen"

Fassungslos steht Landwirt Christof Schäfer aus Nentershausen - Dens vor einem seiner toten Schafe
Fotos: Martin Engel

06.10.2019 / NENTERSHAUSEN - Landwirt Christof Schäfer aus Dens, einem Ortsteil der Gemeinde Nentershausen, ist nicht gut gestimmt. Am Morgen des 04. Oktober musste er mit einer traurigen Bilanz feststellen, dass in der vergangenen Nacht einige Schafe einem angreifenden Tier zum Opfer fielen. Insgesamt drei Schafe wurden gerissen. Ein viertes wurde so schwer verletzt, dass es an Ort und Stelle eingeschläfert werden musste. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich dabei um das Werk eines Wolfes handelt.



Schäfer erhielt zunächst einen Anruf, dass ein Schaf ausgebrochen ist. Das untypische Verhalten des Tieres machte den Landwirt bereits skeptisch. Nach einer Kontrolle stellte er die offensichtlich verletzten oder toten Tiere fest. Darüber hinaus sind noch weitere Schafe verwundet, das vollständige Ausmaß kann zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht erfasst werden, denn einige Tiere würden in nächster Zeit vor dem Lammen stehen. Die Art und Weise, wie die Tiere angegriffen wurden, wirken seiner Meinung nach, zu professionell. Einen Hundeangriff schließt er deshalb aus. Für den Tierhalter ist es ein harter Rückschlag, der ihn zum Grübeln bringt. Wie soll es in Zukunft weitergehen? Herdenschutzhunde kommen für ihn momentan nicht in Frage.

Vorerst ist die restliche Schafherde im Stall untergebracht. Die sichere Unterbringung ist notwendig, denn die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Attacke ist sehr hoch. Eine Genanalyse soll zeigen, was für ein Tier angegriffen hat. Auch fühlt sich der Landwirt allgemein im Stich gelassen. Das Veterinäramt sei zwar informiert, aber keine Behörde habe sich für den Fall zuständig gefühlt. Nur der Leiter des Naturzentrums Wildpark Knüll, Dr. Wolfgang Fröhlich, sei vorbeigekommen und habe genetische Proben entnommen. Deshalb erwartet Schäfer keine große Hilfe vom Land Hessen in der Angelegenheit: "Selbst wenn die vier Tiere entschädigt werden, entschädigt es nicht den kompletten Schaden." Fröhlich reagierte am Samstag auf diesen Artikel und erklärte, dass er nicht als Leiter des Naturzentrums Wildpark Knüll sondern ehrenamtlich als sachkundige Helfer des Hessischen Ministeriums für Umwelt ebenso wie Gerhard Becker vor Ort war. "Im Hintergrund standen und stehen Herr Becker und ich immer im engen Kontakt mit dem zuständigen Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Kassel", schreibt Fröhlich an OSTHESSEN|NEWS. (mkf) +++

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