Nächsten 40 Jahre sind wohl gesichert

Thüringer Ministerpräsident Ramelow im Austausch mit der Kali-Region

Erfolgreiches Treffen: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (in der Mitte) und das Aktionsbündnis K+S können wohl die nächsten vier Jahrzehnte Kali-Produktion garantieren.
Fotos: Kevin Kunze

05.10.2019 / HERINGEN (W.) - Gute Nachrichten für alle Kali-Kumpel und die gesamte Region: Beim Besuch des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Die Linke) ist für den gefährdeten Bergbau in der Werra-Region wohl eine Lösung gefunden worden. Beim Gespräch zwischen dem Aktionsbündnis K+S, mit Vertretern aus den Kommunen Hohenroda, Philippsthal, Unterbreizbach und Heringen sowie den Betriebsräten von K+S, und dem Ministerpräsidenten, ist eine sowohl ökologisch, als auch ökonomisch vertretbare Vereinbarung getroffen worden. Bisher werden die Produktionsabwässer in die Werra geleitet, nun soll ein stillgelegtes Bergwerk eine Alternative bilden.



Zu Beginn der rund 30-minütigen Pressekonferenz lobte der Heringer Bürgermeister Daniel Iliev, dass der einzige Ministerpräsident der Linken, Bodo Ramelow, sein Versprechen aus dem letzten Jahr wahrmachte: "Im vergangenen Jahr hat Bodo Ramelow gesagt, falls es Probleme in der Kali-Region gebe, werde er kommen. Das er dies kurz vor den Landtagswahlen tut, zeigt, wie wichtig ihm diese Region ist." Ramelow betonte aber sofort, er sei nicht aus wahltaktischen Motiven nach Osthessen gereist, sondern um diesem Gebiet zu helfen: "Man kann den Abbau von den Salzen als 'Weißes Gold der Region' bezeichnen, die Region lebt von der wirtschaftlichen Kraft von K+S. Die 4.500 Mitarbeiter in Hessen und Thüringen sind ein großer Bestandteil dieses Gebietes und deswegen ist mir diese Thematik auch enorm wichtig."

"Vor fünf Jahren wäre eine solche Lösung unmöglich gewesen, nun stehen wir kurz vor der Sicherung der Produktion für die nächsten vier Jahrzehnte, hier in der Kali-Region", sagte Ramelow. Dabei nimmt er Bezug auf die Einleitung der Produktionsabwässer. Momentan werden die Abwässer in die Werra gepumpt, was ökologische Beeinträchtigungen auf die Werra, Weser oder Anrainer mit sich zieht. Nun soll es eine Alternative geben, und zwar die stillgelegte Grube Springen. Zwar dringt in dieses Bergwerk immer wieder Frischwasser ein, was in Verbindung mit dem Gebirge zu einer Reaktion führen könnte, allerdings wird ein technisches Verfahren angewendet, was ein Eintreten des Frischwassers verhindern soll. Die Abwässer werden dann über ein Rohrsystem in die Springener Grube durchgeleitet. Dabei sind die Forschungen schon relativ weit vorangeschritten und alle Beteiligten blicken deshalb auch mit Hoffnung in die Zukunft.

Durch diese Alternative können nämlich die nächsten vier Jahrzehnte Kali-Bergbau in der Region gesichert werden "Diese vier Jahrzehnte sind ein großer Erfolg, aber die Menschen müssen sich bewusst sein, dass diese 40 Jahre ein Auslaufen des Salzabbaus bedeutet. Dennoch haben die 4.500 Mitarbeiter durch die Maßnahme eine große Sicherheit gewährleistet bekommen", erklärte der Linken-Politiker.

Auch die Kostenfrage kann schon beziffert werden, es werden für die Maßnahme rund 500 bis 700 Millionen Euro veranschlagt. Nach Ramelows Vorstellungen soll bereits ab 2021 diese Methodik angewendet werden. Neben der Sicherung vieler Arbeitsplätze und geringeren Belastung für die Natur imponierte Ramelow die Zusammenarbeit untereinander: "Egal welches Parteibuch man hat oder welches Bundesland (Volker Bouffier, CDU Hessen, Anm. d. Red.) man vertritt, diese Zusammenarbeit ist ein gutes Beispiel für die Deutsche Einheit und zeigt, wie gut diese Zusammenarbeit für alle Beteiligten ist", erklärte der Ministerpräsident des Freistaates zum Abschluss. (Kevin Kunze)+++

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