Zum Franziskusfest
Tiersegnung auf dem Kreuzberg
Fotos: Marion Eckert
05.10.2019 / KREUZBERG (RHÖN) -
Die Tiersegnung zum Franziskusfest am 3. Oktober ist seit vielen Jahren auf dem Kreuzberg ein Muss für viele Tierfreunde. Vor allem Hundebesitzer nutzen die Gelegenheit mit ihren Lieblingen zum Heiligen Berg der Franken zu kommen und Gottes Segen zu erbitten. Pater Georg Andlinger, der neue Guardian des Klosters, freute sich vor allem über den jüngsten Teilnehmer. Die acht Wochen alte Frida, ein Golden Retriever-Labrador mix. Teresa und Martin Kopietz aus Hohenroth haben das kleine Energiebündel mit zum Kreuzberg gebracht. Aufgeregt und voller Neugierde erforschte sie die vielen Menschen und Hunde. Von Pater Georg ließ sich der kleine Welpe gerne auf den Arm nehmen und streicheln.
Mit dabei auch der Bernhardiner des Klosters Kreuzberg, der sieben Jahre alte Joseph. Er ist ebenfalls ein besonderer Freund von Pater Georg. Die Versorgung des Hundes ist Aufgabe von Altbraumeister Ludwig Klebl, der Joseph zur Segnung auch mitgebracht hatte. Er sorgt nicht nur für die Sauberkeit im Zwinger und der Unterkunft sondern geht mit ihm jeden Morgen spazieren. Am Nachmittag und Abend Pater Georg mit Joseph am Kreuzberg unterwegs. Gerne erzählte er bei der Tiersegnung von seinen Erlebnissen mit dem Bernhardiner, der Wert auf ausgedehnte Spaziergänge lege. „Meist folge ich ihm“, schmunzelt Pater Georg. Doch manchmal komme es auch zu unterschiedlichen Auffassungen über die einzuschlagende Wegstrecke. Da möchte Joseph nach rechts abbiegen und Pater Georg möchte geradeaus gehen. „Dann wird er erst langsamer und bleibt dann stehen.
Dann hilft kein gutes Zureden, kein an der Leine ziehen.“ Drei Möglichkeiten bleiben Pater Georg in solch einer Situation. „Ich kann energisch und laut werden oder ich kann warten, das kann aber fünf oder auch zehn Minuten dauern. Joseph denkt dann irgendwann, der Klügere gibt nach und er geht doch mit mir.“ Die eleganteste Möglichkeit sei aber:
Die Tiersegnung bot aber auch Gelegenheit zum Gebet. Pater Georg schloss alle Tiere in die Fürbitten ein, besonders jene die nicht gut behandelt werden, die gejagt werden und vom Aussterben bedroht sind, die sich verlaufen haben, verlassen wurden und Hunger leiden. Die Menschen, die mit Tieren zu tun haben, bat er um ein mitfühlendes Herz, eine sanfte Hand und ein freundliches Wort. Denn auch Tiere haben Angst, empfinden Trauer und Schmerz und haben Hunger nach Liebe, Zärtlichkeit und Zuwendung. „Wir Menschen sollen zum Segen werden für die Natur, die Tiere und unsere Mitmenschen.“ Zum Abschluss wurden Hunde, Frauchen und Herrchen mit reichlich Weihwasser bedacht. (me)+++