"Intoleranz und Verachtung"
Gedenkbaum in Zwickau für NSU-Opfer Enver Simsek abgesägt
Fotos: Stadt Zwickau
04.10.2019 / ZWICKAU/SCHLÜCHTERN -
"Das Absägen des Baumes zeugt von Intoleranz, Verachtung der Opfer und dem Mangel an Demokratieverständnis", so die Oberbürgermeisterin Zwickaus Pia Findeiß (SPD). Denn wer kann sich nicht an den tragischen und kaltblütigen Mord an Enver Şimşek am 9. September 2000 in Zwickau zurückerinnern: Der Blumenhändler aus Schlüchtern wurde zum ersten Opfer der Terrorzelle NSU. Zu seinem Gedenken wurde in Zwickau eine Eiche gepflanzt - diese wurde nun abgesägt.
Ganze neunmal schossen im September 2000 die Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhart auf Şimşek, als dieser in seinem Wagen Pflanzen sortierte. Zwei Tage später verstarb der Blumenhändler an den Folgen seiner Verletzungen. Die in Zwickau gepflanzte Eiche sollte an den Schlüchterner erinnern. Wer den Baum nun abgesägt hat, sei laut Polizei noch unklar.
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