Barockstadt im Kulturrausch

Besucheransturm auf Kulturstätten: Die lange Nacht der Museen

Ein visuelles Highlight der besonderen Art erwartete die Gäste im Dahliengarten: Die Lichtperformance mit Blick auf den Dom hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Alle Fotos: Martin Engel

29.09.2019 / FULDA - Ein wahrer Andrang herrschte am Freitagabend in den Fuldaer Kulturstätten. "Kulturrausch: Die lange Nacht der Museen" überzeugte in seiner Vielfalt. Die Besucher erhielten die Möglichkeit mehrere Museen, Ausstellungshäuser oder Schloss Fasanerie auf eine ganz besondere Art und Weise zu entdecken- und das mit nur einmal gezahltem Eintritt. Den Interessierten wurde allerlei geboten: Kurzführungen, musikalische und tänzerische Programme, Lesungen und Ausstellungseröffnungen. Für das leibliche Wohl wurde ebenso gesorgt.

Insgesamt 11 Stationen lockten die Besucher zu einer Kulturtour von 19.00 Uhr bis 01.00 Uhr. Darunter zählten das Vonderau Museum-Erlebniswelt Blockflöte-Propstei Johannesberg-Deutsches Feuerwehr-Museum-Schloss Fasanerie-Dommuseum-Historische Räume des Stadtschlosses-Kunstverein Fulda-Galerie Bilder Fuchs-Hochschul- und Landesbibliothek Fulda sowie die Kinder-Akademie.

In die Museumsnacht läutete der Dom mit einem imposanten Glockenspiel ein und viele Schaulustige versammelten sich am Vorplatz. Gleich darauf spalteten sich die Wege, um das bunte Angebot wahrnehmen zu können. Auch das Team von OSTHESSEN|NEWS konnte einige Impressionen während des Events sammeln: 

Dommuseum 


Das Dommuseum stand an diesem Abend ganz unter dem Motto "Schatzkunst in klingenden Räumen". Verschiedene Klangstationen, wie Paper Whisper, erwarteten die zahlreichen Museumsbesucher. Somit konnte das Publikum beim Durchlaufen der Ausstellung weitere Sinne im Hintergrund wahrnehmen. Diese wurden von Studierenden der Musikhochschule Mainz und dem Professor Peter Kiefer konzipiert. "Es wird mit den digitalen Klanginstallationen eine nahezu sakrale Atmosphäre geschaffen. Ziel ist es, die Anwesenden auf eine Entdeckungsreise einzuladen", sagt Kiefer. Nicht nur das visuelle und auditive stand im Dommuseum im Vordergrund, sondern auch das kunstgeschichtliche Hintergrundwissen. Dafür wurden ausgewählte Exponate, beispielsweise der Silberaltar, in zehn-minütigen Beiträgen von Dr. Martina Jordan-Ruwe und Anett Matl dem breiten Publikum vorgestellt.

Galerie Bilder Fuchs 

Volles Haus war zudem in der Galerie Bilder Fuchs zu beobachten. Dort fand die Vernissage zur neuen Ausstellung „Der Hl. Bonifatius – eine Wortmalerei“ des Künstlers SAXA statt. Der 44-jährige Schriftsteller und Maler SAXA, oder auch Dr. Sascha A. Lehmann genannt, präsentierte seine außergewöhnliche Wortmalerei. "Es ist keine normale Vernissage, denn wir werden den Abend mit Musik und einer Bilderlesung begleiten. Durchgeführt von SAXA und dem musikalischen Partner Georg Siep", so der Geschäftsführer Thomas Stock in seiner Begrüßung.

In der Tat sind die Serigrafien etwas ganz Besonderes. Hier treffen Worte auf Kunst. Bei der Betrachtung der Bilder fällt auf, dass sich der Künstler mit den Menschen auseinandergesetzt hat. Entstanden sind ausdrucksvolle Gesichter und Persönlichkeiten, die Geschichten erzählen. Auf eins verweist noch der Inhaber in seiner Rede hin: "In einigen Werken kann man auf Verstecktes stoßen."

Der Künstler fertigt seine Kunstwerke mit Tusche an. Unterschiedliche Faserstärken erzeugen schließlich nach und nach die Kontraste und das Motiv nimmt Form an. SAXA erklärt im Gespräch: "Ich habe durchschnittlich 3.000 Worte pro Porträt. In dem Bild des Heiligen Bonifatius habe ich zunächst seine Biografie aufgeführt, dann eine Predigt von ihm, ein Bezug zu Fulda und weitere Zitate integriert. "Jedes Bild ist auf jeden Fall eine Wissenserweiterung. Man lernt so viel dazu."

Kunstverein Fulda

Im Kunstverein in der Habsburgergasse herrschte ebenfalls reges Treiben. Verschiedene Aristen umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Die Besucher erhielten die Gelegenheit in lockerer Atmosphäre die aktuelle Gemeinschaftsausstellung "SUCHEN. FINDEN. FUNDSTÜCKE" von fünf Künstlern zu betrachten. Von Gemälden, Skulpturen und Plastiken war alles vertreten, was das Künstlerherz begehrt. Vor Ort wurden darüber hinaus Mitmach-Workshops angeboten, wie dem Modellieren mit Plastelin. "Wir freuen uns, dass wir heute so viele Besucher empfangen können", sagt Anna-Elisabeth Härtel-Geise, ein Mitglied des Vereins. Claudia Herz fügt erfreut hinzu: "Mit der Museumsnacht hat man die Möglichkeit die Stadt Fulda von einer ganz anderen Seite kennenzulernen." Ein visuelles Highlight der besonderen Art erwartete die Gäste im Dahliengarten: Die Lichtperformance mit Blick auf den Dom bot einen einzigartigen Anblick an.

Sehen Sie hier eine Bilderserie von unserem OSTHESSEN|NEWS-Fotografen Martin Engel. (Maria Franco) +++

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