2002 eröffnete die erste Wasserpfeifen-Bar

Fast zwei Jahrzehnte Medusa-Bar: „Jetzt ist Zeit für etwas Neues“

Aus „Medusa“ wird „Room“, und ab Oktober soll der Fokus noch stärker auf den sogenannten Shishas liegen.
Fotos: Suria Reiche

27.09.2019 / FULDA - Als die Medusa-Bar im Jahr 2002 in der Königstraße ihre Pforten öffnete, war sie so etwas wie ein Novum im Fuldaer Nachtleben. Eine reine Cocktailbar hatte es bis dahin noch nicht gegeben, erinnert sich Inhaber Süleyman Tanriverdi. Und Wasserpfeifen kannte man hier sowieso noch nicht. Nun, fast 18 Jahre später, ist es an der Zeit für etwas Neues: Aus „Medusa“ wird „Room“, und ab Oktober soll der Fokus noch stärker auf den sogenannten Shishas liegen.



Eigentlich waren diese zu Beginn nämlich nur Dekoration. „Ich habe die Medusa-Bar als reine Cocktailbar eröffnet“, sagt Tanriverdi, der den meisten seiner Gäste als Sülo bekannt ist. Diese haben schnell angefangen, nach den orientalischen Deko-Stücken zu fragen. „Sie wollten wissen, ob sie sie nutzen und rauchen können.“ Der damals 22-Jährige erkannte den aufkeimenden Trend und die Wasserpfeifen waren fortan nicht mehr nur Dekoration. Die erste Shisha-Bar Fuldas war geboren. Und sie hielt sich bis heute, auch wenn rundherum zahlreiche weitere Bars eröffneten, in denen Wasserpfeifen geraucht werden konnten.

„Der Boom hat bis heute angehalten“, sagt der heute 39-Jährige. Laut ihm ist es vor allem das Miteinander, das die zumeist jungen Leute am Rauchen der Wasserpfeifen schätzen. „Meine Gäste genießen die Gesellschaft, sie zelebrieren es richtig. Es geht nicht nur ums Rauchen.“ Bis heute sei die Medusa-Bar an nahezu jedem Wochenende voll. Und trotzdem ist es für Tanriverdi an der Zeit für etwas Neues, etwas, das die Wasserpfeife noch viel mehr in den Fokus stellt, als es bisher der Fall gewesen ist. Denn der Trend ist laut Tanriverdi noch lange nicht alt geworden – auch wenn er selbst inzwischen mehr Jahre auf dem Zähler hat als sein durchschnittliches Wochenend-Publikum. „Deswegen werde ich mich im ‚Room‘ auch etwas im Hintergrund halten und mein junges Team machen lassen“, sagt er und bemerkt dann, dass er in den fast 18 Jahren Medusa-Bar tatsächlich schon mindestens einen Generationswechsel miterlebt hat.



Was also als reine Cocktail-Bar begonnen hat und dann auch als erste Bar in Fulda Shishas angeboten hat, soll nun noch einmal etwas Neues werden: „Wir wollen im ‚Room‘ den Fokus noch viel stärker auf die Wasserpfeifen und nicht mehr auf die Cocktails legen.“ Dass es schon des Öfteren Kritik am Rauchen der Wasserpfeifen und an den vielen scheinbar aus dem Boden sprießenden Shisha-Bars gab, weiß der 39-Jährige, sieht es aber pragmatisch: „Es muss ja jeder selbst wissen. Genauso wie beim Zigaretten Rauchen“, sagt er, „schön reden kann ich trotzdem nichts.“ Zumindest die Anforderungen, die für Wasserpfeifen-Bars gelten, hält er jedoch ein, sagt er: „Nicht umsonst habe ich zum Beispiel knapp 20.000 Euro in eine gute Lüftung investiert“, betont er und zeigt auf die großen silbernen Rohre, die an der Decke seiner Bar hängen. „Und es ist mir wichtig, dass ich meinen Gästen die Shishas mit gutem Gewissen anbieten kann. Das Wasser muss zum Beispiel nach jedem Rauchen gewechselt werden. Jeder Gast bekommt ein eigenes Mundstück und Desinfektionstuch. Das muss einfach sein, war bislang in der Medusa-Bar so und wird auch im ‚Room‘ so sein.“

Auf den 150 Quadratmetern in der Königstraße sollen die Gäste ab Oktober aus über 50 Tabaksorten wählen können, es wird Wasserpfeifen aus Edelstahl und Kristall  geben, und man darf wählen, ob man seinen Tabak lieber im Stein- oder Silikonkopf rauchen möchte. „Jeder Gast soll individuell beraten werden“, sagt Tanriverdi, der auch mit ein bisschen Wehmut in die Vergangenheit blickt: „Die Medusa-Bar war mein Baby. Ich habe viele schöne Erinnerungen, genauso wie meine Gäste.“ Aber nun sei eben Zeit für etwas Neues: Am 12. Oktober soll im „Room“ die Eröffnung stattfinden – und bis dahin wird in der Königstraße noch renoviert, gearbeitet und getüftelt. Der Fuldaer DJ Daniel Kraus wird an diesem Abend für Musik sorgen. (sur) +++

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