Bürgerliste wählt Kandidaten

Urgestein Harald Friedrich (55) soll der Bürger-Bürgermeister werden

Im Bild von links: Gerhard Dehler, Bürgermeisterkandidat Harald Friedrich und Joachim Weber
Fotos: Hans-Hubertus Braune

24.09.2019 / EICHENZELL - Harald Friedrich ist der Dritte im Bunde: Der 55-jährige Unternehmer ist ein Eichenzeller Urgestein und wurde am Montagabend von der Bürgerliste Eichenzell (BLE) ins Rennen um den Chef im Schlösschen geschickt. Am 26. Januar 2020 soll der Nachfolger von Amtsinhaber Dieter Kolb (parteilos) gewählt werden. Kolb hat auf eine Kandidatur verzichtet. Neben Friedrich bewerben sich Johannes Rothmund (CDU) und Lutz Köhler (SPD).


"Der geheime Kandidat": So warb die Bürgerliste Eichenzell für die Vorstellung des Bürgermeisterkandidaten am Montagabend. Es sei in den vergangenen Wochen viel spekuliert worden, erklärte Joachim Weber, stellvertretender Vorsitzender der BLE. Weber stellte den Kandidaten zunächst vor. Rund 120 Mitglieder und Interessierte waren zur öffentlichen Mitgliederversammlung in das Eichenzeller Schlösschen gekommen.

Harald Friedrich (55) ist seit 30 Jahren mit Ehefrau Judith verheiratet. Sie haben vier erwachsene Kinder. Diese möchte Friedrich nicht für den Wahlkampf nutzen, sagte Friedrich. Er führt ein international erfolgreiches Ingenieurbüro mit sieben Mitarbeitern. Sein Sohn Julius ist mit eingestiegen, dazu die Medienfachwirtin Michelle Fischer. Das erlaube ihn, sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen. Der Eichenzeller ist ein Urgestein in der Kommune. Er gehört zahlreichen Vereinen an, unter anderem dem Musikverein - jahrelang hat er die Kinderfastnacht mit organisiert, dem Gesangsverein, der katholischen Kirchengemeinde ("ich bin ein überzeugter Christ"), Leben und Arbeiten - um nur ein paar Vereine zu nennen. Seit vier Jahren ist er Erster Vorsitzender bei Concodia und liebt es als Bass "Over the Rainbow" zu singen.

Politisch sieht sich Friedrich in der Mitte. Seine Vorbilder sind der ehemalige Bürgermeister Rudolf Breithecker und sein Vater Hubert. Der BLE-Kandidat hat sich einiges auf die Agenda geschrieben: Familien und Generationen zum Beispiel. Er möchte einen Generationenverein gründen, die Senioren liegen ihm am Herzen. Verkehrskonzepte (unter anderem mehr öffentlichen Nahverkehr, Bürgerbus), Lärmschutz, Radwegeausbau, ein medizinisches Versorgungszentrum als Ideallösung, Klimaschutz und die Digitalisierung sind nur einige der Themen. Eichenzells Rolle in der Stadtregion hinsichtlich der interkommunalen Zusammenarbeit möchte Friedrich optimieren - oder den Vertrag mit Fulda, Künzell und Petersberg "rückabwickeln". Dank der guten geografischen Lage und dem in Eichenzell vorhandenen schnellen Internet will Friedrich mehr IT- und Engineering-Firmen ansiedeln. Auch ein Büropark kann sich Friedrich gut vorstellen.

Nach der Vorstellung wurde gewählt (nur die Mitglieder der BLE waren natürlich stimmberechtigt). Die Wahl fiel eindeutig aus: 25 Ja- und eine Gegenstimme.

Gerhard Dehler, Vorsitzender der Bürgerliste: "Wir freuen uns, nicht nur irgendeinen Kandidaten vorstellen zu können, sondern jemand der dieses Amt mit Bürgernähe und kreativem Engagement ausgestalten wird. Schon die Vorbereitung, die vielen Gespräche und die Ideen für die Zukunft unserer Gesamtgemeinde haben mich überzeugt. Ich bin der festen Ansicht, dass wir den idealen Kandidaten gewinnen konnten. Unser Motto im Kommunalwahlkampf war ‚Bürger statt Parteien‘ und diesen Anspruch erfüllt unser Kandidat zu 100 Prozent. Er wird ein echter ‚Bürger-Bürgermeister‘, der dieses Amt zu seiner Berufung machen wird." (Hans-Hubertus Braune) +++

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