In langer Tradition

Gottesdienst und Sommerfest: Kinderhaus St. Luise feiert 25-jähriges Bestehen

Das Sommerfest zum 25-jährigen Bestehen begann mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche.
Fotos: Thomas Knips und Sven Haustein

23.09.2019 / FULDA - Für die Kinder, Eltern und Mitarbeiter der Fuldaer Kindertagesstätte St. Luise in Fulda war es ein großer Tag. Das Sommerfest zum 25-jährigen Bestehen stand an und wurde groß gefeiert. Die zur Vinzenz-Gruppe gehörende Einrichtung, die in der Mühlenstraße in Fulda zu Hause ist, begann den Tag mit einem festlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, der von Gemeindereferentin Larissa Herr unter dem Motto „Gott schickt uns einen Regenbogen über unsere Welt" zelebrierte wurde. Im Altarraum war eine große „25“ zu sehen, die auf das Jubiläum hinwies. Die in Regenbogenfarben gekleideten Kindergartenkinder gestalteten gemeinsam mit dem Team vom Kinderhaus St. Luise den Gottesdienst.

Vinzenz-Geschäftsführer Sven Haustein ging in seiner Ansprache auf die Geschichte der Einrichtung ein. Vor 25 Jahren ging das Kinderhaus St. Luise, so wie wir es heute kennen, mit 104 Kindern in sieben altersgemischten Gruppen in Betrieb. Leiterin war damals Renate Hahling, die das von 1993 bis 1994 neu erbaute Haus liebevoll und mit Umsicht eingerichtet hatte. Erstmals wurden auch Krippenkinder und Kinder mit Behinderung aufgenommen. Offiziell eingeweiht wurde die Kita dann im Rahmen einer Feier im Dezember 1994.

Ursprünglich entstand die Kita bereits im Jahr 1845 und war städtischer Kindergarten im Mutterhaus in der Kanalstraße in Fulda. 1862 richtete die Stadt Fulda eine so genannte „Kleinkinder-Bewahranstalt“ ein und übertrug die Leitung an die Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul. Gleichzeitig wurde ein umfassendes Programm mit 15 Paragraphen erstellt. In Paragraph 7 hieß es: „Die Aufsicht, Wartung, Beschäftigung und die Sorge für das leibliche Wohl und die körperliche und geistige Entwicklung der Pfleglinge in der Anstalt besorgt eine hierzu qualifiziert ernannte Schwester aus dem Orden des Hl. Vinzenz von Paul.“ Im Mai 1941 wurde der Kindergarten von den Nationalsozialisten geschlossen und die Räume beschlagnahmt. Im Juli 1945 konnte der Kindergarten im Mutterhaus wieder eröffnet werden. „Das Leitbild des Hl. Vinzenz von Paul mit dem Leitsatz ‚Liebe sei Tat‘ besteht heute noch“, berichtete Sven Haustein rückblickend.

„In den letzten 25 Jahren wurde viel dafür getan, die Qualität des Hauses ständig zu verbessern. Qualität und Zufriedenheit waren stets der Anspruch seitens der Kinderhausleitung und der Vinzentinerinnen“, so Geschäftsführer Haustein. Ab 2001 war das Kinderhaus die erste Kita in Stadt und Landkreis mit einer elfstündigen Öffnungszeit. Im Jahr 2002 wurde das benachbarte Haus Michael eingeweiht, das den Kindern als überdachtes Außengelände zum Spielen dient. Außerdem wurde das Dachgeschoss ausgebaut, um zusätzlichen Platz zu schaffen. Das Sprachförderprogramm „Frühe Chancen“, eine Initiative des Bundes, wurde bereits vor einigen Jahren aufgenommen.

Vor vier Jahren übernahm Sandra Limpert-Orf die Leitung der Kita. Sandra Limpert-Orf ist Erzieherin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und gelegentlich als Hochschuldozentin tätig. Vertreten wird sie von Christina Pape, die seit über 30 Jahren in der Vinzenz-Gruppe beschäftigt ist. Im Jahr 2017 wurde das Kinderhaus St. Luise mit dem Gesundheitspreis der AOK ausgezeichnet. Mit den insgesamt 130 Krippen- und Kitaplätzen gilt das Kinderhaus St. Luise als größte Kita in Stadt und Landkreis Fulda. (pm) +++



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