Goldenes Priesterjubiläum

Viele Gläubige beim feierlichen Pontifikalamt für Bischof (em.) Algermissen

Goldenes Priesterjubiläum
Alle Fotos: Martin Engel

23.09.2019 / FULDA - Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Dom hat Fuldas früherer Bischof Heinz Josef Algermissen sein goldenes Priester-Jubiläum mit vielen Gläubigen und einer Reihe illustrer Konzelebranten begangen. Der ehemalige Fuldaer Oberhirte war zu Beginn des Amtes mit seinen kirchlichen Gästen, dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovi, Bischof Dr. Michael Gerber, Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Generalvikar Dr. Gerhard Stanke, Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg) und Weihbischof Matthias König (Paderborn) in den Dom eingezogen. Fahnenträger von Kolping, KfD und Korporierte ergänzten die Prozession.



In der Begrüßungsrede Algermissen ließ der seine Priester-Laufbahn Revue passieren, sprach von einem „Roten Faden“, der sich immer wieder durch sein Leben gezogen hatte. Ein roter Faden, der mit dem Oberbegriff Umbrüche, manchmal auch mit Brüchen sein seelsorgerisches Leben begleitet habe. Und immer habe er dabei Kraft aus der Eucharistie schöpfen können. Etwas, worauf auch Generalvikar Stanke in seiner Predigt einging: Im Hinblick auf das Jahr von Algermissens Priesterweihe – Juli 1969 – sprach er ebenfalls von einer Umbruchzeit, nicht nur gesellschaftlich, sondern auch in der Kirche. Er nannte das auch Experimentierzeit. Schon damals sei Algermissens ökumenische Haltung geprägt worden - und später in seiner Fuldaer Zeit auch durch die gute Zusammenarbeit mit dem evangelischen Landesbischof Martin Hein aktiv mit Leben erfüllt worden.

Das bestätigte der Chef der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck postwendend. In seiner Rede bestätigte er Algermissen, dass das Thema Ökumene immer dessen Thema gewesen sei. Man habe darüber hinaus ein sehr freundschaftliches Verhältnis gehabt – immer mit der Frage im Hintergrund: Wohin geht der synodale Weg? Der neue Fuldaer Bischof Gerber erinnerte sich in seiner Rede an die erste Begegnung mit Heinz Josef Algermissen im Jahre 2012 im Bonifatiussaal. Er sei dort mit Priesterseminar-Regenten aus ganz Deutschland zusammengewesen und habe dann Gelegenheit gehabt mit Algermissen zu reden und zu diskutieren. „Das hat uns damals sehr beeindruckt, wie entschieden Algermissen argumentiert und uns überzeugt hat“.

Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld überbrachte die Glückwünsche der Stadt und seiner Vorgänger im Amt: Gerhard Möller, Alois Rhiel und Wolfgang Hamberger. Wingenfeld verwies auf eine gute Zusammenarbeit mit Algermissen in den 17 Jahren seiner Zeit als Fuldaer Oberhirte und er lobte den scheidenden Bischof für seine Haltung und Entschiedenheit, immer Stellung zu beziehen. Und er schloss: „Danke für Ihr Wirken als Bischof“. Auch Steffen Flicker vom Katholikenrat hatte Dankesworte parat. Und obwohl man nicht immer einer Meinung gewesen sei, habe man in Algermissen immer einen Ansprechpartner gehabt. Ansprechend auch die Leistung des Domchores, dessen Mitglieder das Pontifikalamt mit einfühlsamem Gesang begleitete.

Beim abschließenden Empfang im Kreuzgang und Refektorium des Priesterseminars hatte sich das „who is who“ Fuldaer Geistlichkeit versammelt. Erstaunlich wenige Vertreter aus der Politik. Lediglich der AFD-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann stand ein bisschen fremdelnd an einer Säule des Kreuzganges. OB Wingenfeld hatte dagegen keine Probleme, Gesprächspartner zu finden und unterhielt sich prächtig. (Thomas Witzel) +++

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