Naturerlebnis
Nicht nur etwas für "harte" Männer: Survival Camp Detter
Fotos: Marion Eckert
19.09.2019 / ZEITLOFS -
Der Verein Wilderness Survival e.V. wurde vor 30 Jahren aus der Idee heraus gegründet, die Verbundenheit mit der Natur und das Erlebnis des Überlebens in der Natur auch an andere weiter geben zu können. Im Rahmen der Events waren die Verantwortlichen des Vereins in den vergangenen Jahren mit ganz unterschiedlichen Gruppen in der Natur unterwegs. Mal nur einen Tag, mal über längere Zeit. Doch sie treffen sich auch gerne spontan miteinander, für einen Overnighter in der Natur oder zu der einen oder anderen ausgefallenen Tour.
Am 2. Dezember 1988 wurde Wilderness Survival von Dieter Beyfuß, Alfred Frank, Frank Ulrich, Walter Lauter, Sigi Menz, Norbert Göhring, Helmut Kerwin, Richard Pörtner, Uwe Zornhagen, Otto Reichert und Gerhard Vollmuth gegründet. Heute gehören dem Verein 14 Mitglieder an, wobei in den letzten Jahren verstärkt junge Menschen dazu kamen. Bewusst werde der Verein klein gehalten, um die Freundschaft untereinander zu bewahren. Das dreitägige Event zum 30jährigen Bestehen fand im Camp Detter, einige Kilometer südlich von Bad Brückenau, in der südlichen Rhön am Ufer der Schondra statt.
Das Feuermachen auch ohne Streichhölzer und Feuerzeug funktionieren kann, zeigte Walter Lauter an unterschiedlichen Beispielen mit Zunderschwamm, Wolle, einem Feuerbogen oder auch mittels einer Batterie und Stahlwolle. Das Anlegen und unterhalten von Feuerstellen zähle zum Grundwissen, um sich gegen Kälte zu schützen, Essen zuzubereiten, Wasser zu entkeimen, als Schutz vor wilden Tieren und für Notsignale. Aber auch der Transport des Feuers, in einem Baumschwamm wurde gezeigt. Wichtig sei auch die Orientierung im Gelände, um letztlich auch wieder zurück in die Zivilisation zu finden. Karten- und Kompasskunde gehören hierzu.
Ideal geeignet ist das Steilufer der Schondra um das Abseilen zu üben. Doch auch das überqueren des Baches ohne nasse Füße zu bekommen war ein Thema. Was beim Bau einer Behelfsunterkunft alles zu beachten ist wurde von Lauter anhand einiger Beispiele erklärt. Ob Schrägdach oder Grube, wichtig, sei der Regenschutz von oben und der Kälteschutz von unten. Ein breites Spektrum nahm die Ernährung aus der Natur ein. Als wahrer Fachmann erwies sich Dieter Beyfuß, der neben dem Klassikern der Naturvölker, dem Fischen, Jagen und Fallenstellen vor allem auf das Sammel von Beeren, Früchten, Heilpflanzen, Kräutern, Pilzen, Schnecken, Wildpflanzen, Würmern und Maden einging. Er regte dazu an, auch im normalen Alltag in der Natur unterwegs zu sein und Wildgemüse aller Art in den täglichen Speiseplan mit aufzunehmen. Der gesundheitliche Wert von Löwenzahn, Giersch, Bärlauch, Brennnessel und Co sei mittlerweile längst nachgewiesen. (me) +++