Gnadenhof in Giesel: "Wir retten Hühner vor der Schlachtung"
Ich wär so gern ein Huhn ...
Fotos: Carina Jirsch
20.09.2019 / NEUHOF -"Ihr Huhn, Ihre Patenschaft, Ihr Ei - erleben, teilhaben, mitgestalten": Hinter dem Projekt “Unser glückliches Huhn” stecken Josef und Natalie Hasenauer, Vater und Tochter. Zusammen leiten sie einen kleinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb im Neuhofer Ortsteil Giesel (Landkreis Fulda). "Wir kämpfen gegen die Ausbeutung von Tieren", erzählt Josef Hasenauer im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
Er engagiert sich ehrenamtlich bei der Fuldaer Tafel und ist daher trotz seiner 65 Jahre immer noch fit. Doch seine Hühnerbande darf in seinen Augen nie zu kurz kommen. "Die Hühner sind Teil unseres Hofes solange wir zurückdenken können. Auch wenn sich unser landwirtschaftlicher Betrieb in den letzten Jahren verkleinert hat, gehören die ca. 100 Hennen und vier Hähne verschiedenster Rassen ganz selbstverständlich in unseren Alltag", erklärt er.
Im Gegensatz zur industriellen Hühnerhaltung versucht er zusammen mit seiner Tochter den Hühnern ein schönes Leben über eine Legeperiode hinaus zu ermöglichen. "Im Schnitt legen die Hühner jeweils acht bis 30 Eier pro Tag." Neben einer abwechslungsreichen Ernährung gibt es ein neues Hühnermobil. "Das ist ein mobiler Hühnerstall, damit unseren Tieren immer frisches Grad zur Verfügung stehe." Dieser Prototyp kostete 28.000 Euro. So profitiere die Natur von gesundem Dünger dank Huhn und das Huhn habe immer frisches Grün zum Wühlen.
"Uns liegt das Huhn am Herzen und nicht die kommerzielle Ausbeutung dieses schönen Tieres. Wir wollen ihm ein glückliches Leben ermöglichen und das bis zum Schluss." Daher ist das Projekt auf Paten angewiesen. "Derzeit haben wir 45 Paten." Für die Gieseler Familie ist klar: "Wenn wir sehen, wie sich ein Tier in unserer Obhut von den Strapazen erholt, wissen wir, dass wir das Richtige tun."
Sehen Sie nachfolgend unseren O|N-Videobeitrag. Viel Spaß! (Nina Bastian) +++