Vorbildfunktion für andere Regionen
Landarzt-MVZ Rhön: Ein wichtiger Schritt gegen den ländlichen Ärztemangel
Fotos: Maria Franco
18.09.2019 / POPPENHAUSEN (WAKU) - Am Dienstagnachmittag lud das Landarzt-MVZ Rhön in Poppenhausen (Wasserkuppe) Pressevertreter, Ärzte und Team sowie politische Akteure wie Anne Janz, Staatssekretärin aus dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, zur offiziellen Eröffnung ein. Die Praxis hat im Frühjahr 2019 seine Arbeit aufgenommen. 6.000 Einwohner wurden damit vor dem Ärztemangel gerettet. Das Projekt kann als Vorbild für andere Regionen gewertet werden.
Das MVZ (Medizinische Versorgungszentrum) gewährleistet kurze Wege und Versorgung aus einer Hand. Neben dem Standort in Poppenhausen gibt es zwei weitere Ärzte in Schmalnau-Ebersburg. Weitere Gesellschafter sitzen in Rothemann, Gersfeld und Bad Brückenau.
Insgesamt stellt die Staatssekretärin heraus, dass das Gesundheitssystem sich momentan generell im Umbruch befindet. Es entstehen endlich Bewegungen, auch in Bezug auf den Fachkräftemangel. „Man muss, wie hier, koaktiv etwas tun.“ Natürlich müssen noch viele Fragestellungen weiter geklärt werden. Das Ministerium habe aber bereits seinen Fokus auf die ärztliche Versorgung gesetzt. Dementsprechend steht in der Koalition das Thema Gesundheit ganz vorne.
Markus Knöfler von Conclusys, der sich mit der Entwicklung und strategischen Ausrichtung medizinischer Einrichtungen beschäftigt, hebt hervor: „Hier wurden 30 Prozent der Versorgung gerettet.“ Ziel sei es, an weiteren Standorten das Projekt umzusetzen. Neue Bewerber sind an dieser Stelle gerne willkommen.
Der Ärztliche Leiter des MVZ, Dr. Martin Wittig, erzählt zum Schluss von seinen Erfahrungen: Im Laufe der Zeit, nach 30 Jahren seiner Tätigkeit als Arzt, seien die Krankheitsbilder komplexer geworden. Von ärztlicher Seite gab es einiges zu tun. Früher führte er eine ländliche Gemeinschaftspraxis, bis sein Kollege aufhörte. Er hätte sich das alles alleine nicht finanzieren können. „Ich bin dankbar für das MVZ.“ Ohne die Hilfe von Bürgermeister Helfrich und allen anderen Beteiligten wäre das nicht möglich gewesen. „Heute arbeite ich zwar länger, es ist aber viel entspannter.“ (mkf) +++